Lücke zwischen Fertigungs- und Geschäftsprozesse

Studie: Fertigungsunternehmen müssen Prozesse besser verzahnen

27.02.2008
Laut einer Studie des Softwareherstellers Felten könnten Fertigungsbetriebe in Deutschland ihre Produktion effizienter gestalten. Vor allem an der Verknüpfung von Produktions- und Geschäftsprozessen hapert es.

Fast zwei Drittel der deutschen Fertigungsunternehmen schöpfen ihr Leistungspotenzial nur bis maximal 85 Prozent aus. Das ergab eine Umfrage des Softwareanbieters Felten unter 386 Betrieben. In 29 Prozent der Unternehmen beträgt das Verbesserungspotenzial 20 Prozent und mehr. Dagegen gaben nur sechs Prozent der befragten Firmen an, keine Leistungsreserven mehr ausschöpfen zu müssen.

Felten zufolge liegt der Hauptgrund für die mangelhafte Effzienz in der unzureichenden Prozessintegration. Vor allem die Verknüpfung von Produktions- und Geschäftsprozessen liege bei vielen Firmen im Argen. 69 Prozent der befragten Unternehmen räumten dieses Manko ein. Darüber hinaus fehle es an Transparenz (60 Prozent) und der Kostenkontrolle (55 Prozent) in den Fertigungsprozessen. Außerdem beklagen die Firmen eine hohe Rate an Produktionsfehlern (58 Prozent) und Zeitverzug (66 Prozent) in den Produktionsabläufen.

Aufgrund dieser Defizite steht die Optimierung der Fertigungsprozesse ganz oben auf der Agenda der Firmen. Ein Drittel der Unternehmen räumt diesem Thema eine sehr hohe Priorität ein. 29 Prozent der Befragten stuften die Wichtigkeit zumindest hoch ein. Lediglich elf Prozent gaben an, nur wenig Bedarf für Verbesserungen in der Produktion zu haben.

"Die Unternehmen kommen bei ihren Optimierungsabsichten kaum noch an Manufacturing-Execution-Systemen (MES) vorbei", folgert Werner Felten, Geschäftsführer des Softwarehauses, aus den Umfrageergebnissen. Allerdings passen dem Anbieter aus Serrig die Resultate der Studie gut ins Konzept. Felten bietet selbst Applikationen und Services zur Produktionsoptimierung für die Produktion an.

Auch andere Hersteller kümmern sich verstärkt um eine effizientere Integration der Produktionssteuerung (siehe auch: IT-Hersteller setzen auf die digitale Fabrik). Beispielsweise stellt Ordat zur CeBIT erweiterte Funktionen für die Produktionsplanung in seinem ERP-System "FOSS" vor (siehe auch: Ordat tunt sein ERP-System Foss). Auch SAP hatte Mitte vergangenen Jahres sein System mit Funktionen zur Fertigungssteuerung ausgebaut (siehe auch: SAP ergänzt das ERP-Angebot um Fertigungssteuerung). (ba)