Sapphire: SAP will Finanzchefs zu Beratern machen

24.04.2007
Der Softwarekonzern hat erweiterte Funktionen für die Unternehmenssteuerung angekündigt. Neben eigenen Entwicklungen umfasst das Angebot ein Produkt von Acorn Systems. Damit reagieren die Walldorfer auch auf die Übernahme des BI-Spezialisten Hyperion durch Oracle.

Nach Ansicht der SAP sind Finanzchefs nicht mehr nur der oberste Controller im Unternehmen, sondern nehmen auch strategische und beratende Aufgaben wahr. Aus diesem Grund benötigten diese Manager neue Softwarefunktionen, mit denen sie anhand von Geschäftszahlen Entscheidungen treffen sowie Risiken abschätzen können.

Die Lösung "SAP GRC Risk Management" soll dabei helfen, Unternehmensleitlinien, Kontrollmechanismen und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder zusammenzuführen und gleichzeitig Verlustrisiken zu mindern. Es handle sich um integrierte Anwendungen, mit denen sich Risikopotenziale identifizieren, analysieren, quantifizieren und steuern sowie neue Geschäftsfelder bestimmen lassen. Der CFO (Chief Financial Officer) könne so die Kosten für die Risikovermeidung in Relation zu den Wachstumspotenzialen stellen.

Das zweite Produkt basiert auf dem Produkt "Profit Analyser" des Kooperationspartners Acorn Systems aus Houston, Texas, und heißt "Business Profitability Management by Acorn". SAP tritt somit als Wiederverkäufer dieser Lösung auf. Damit will SAP das bestehende Angebot im Segment Corporate Performance Management (CPM) ausbauen. Die Lösung gestatte es dem CFO, die Unternehmensleistung zu verbessern. Ferner soll sie ihn bei Entscheidungen zu betriebswirtschaftlichen Ereignissen unterstützen. Das Profitabilitäts-Management stellt eine zentrale Komponente von CPM-Lösungen dar, da sie die Möglichkeit bietet, die Produkte und Kunden mit der höchsten Wertschöpfung für das Unternehmen schnell zu identifizieren, so SAP. Derzeit findet in Atlanta die SAP-Kundenkonferenz Sapphire statt.

Einerseits reagiert SAP mit der Ankündigung auf den Bedarf von Finanzchefs, andererseits aber auch auf den Wettbewerber Oracle, der unlängst mit Hyperion einen Spezialisten für die Geschäftsdatenanalyse erworben hatte (siehe auch Oracle erschüttert den BI-Markt). Der Erzrivale will sein Middleware-Angebot um BI-Funktionen ergänzen und damit auch bei SAP-Kunden punkten. In den BI-Markt ist Bewegung gekommen: Spezialist Business Objects hat den Kauf des Finanz- und Performance-Management-Anbieters Cartesis bekannt gegeben (siehe auch Business Objects kauft Cartesis).

SAP und Oracle entwickeln und vermarkten zudem Lösungen für Governance, Risk und Compliance, die es großen Firmen erleichtern soll, Risiken zu bewerten, Unternehmensleitlinien einzuhalten sowie gesetzliche Vorgaben zu erfüllen (siehe auch Oracle greift SAP beim Thema Compliance an). (fn)