IT-Kosten lassen sich fair verrechnen

12.12.2006
Statt pauschaler Umlagen können Unternehmen ihre IT-Ausgaben den Verursachern zuweisen. Patentrezepte gibt es aber nicht.
Kosten der Arbeitsplatzsysteme steigen seit 2003 an. IT-Verrechnungssysteme können zwar die Ursachen dafür nicht beheben, zumindest aber helfen, die finanziellen Aufwende der DV verursachergerecht zuzuordnen.
Kosten der Arbeitsplatzsysteme steigen seit 2003 an. IT-Verrechnungssysteme können zwar die Ursachen dafür nicht beheben, zumindest aber helfen, die finanziellen Aufwende der DV verursachergerecht zuzuordnen.

Von Marcus Stier*

"Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag?" Viele Mitarbeiter der IT-Abteilungen in Unternehmen kennen diese Frage, denn oft genug fehlt ihrem Aufgabenfeld dort eine klare Definition und Transparenz. Die mangelnde Akzeptanz der DV entsteht unter anderem, weil die meisten Geschäftsbereiche oder Abteilungen eines Unternehmens heute als Profit-Center agieren oder zumindest sichtbar zum Erfolg des Unternehmens beitragen (zum Beispiel Vertrieb, Entwicklung und Produktion), die IT dagegen Kosten verursacht, die auf alle Abteilungen gleichmäßig umgelegt werden und diese entsprechend belasten.

IT-Abteilung als Profit-Center

Wenn Firmen Unternehmensbereiche vom Cost- zum Profit-Center umfunktionieren, bleibt die IT-Abteilung zumeist ausgeklammert. Sie zählt nicht zum Kerngeschäft, sondern zur Infrastruktur. Doch warum sollte der Wandel vom Cost- zum Profit-Center nicht auch auf IT-Abteilungen großer und mittelständischer Unternehmen übertragbar sein?

Hier lesen Sie ...

- warum eine pauschale Umlage der IT-Kosten selten fair ist;

- wie sich IT-Leistungen ermitteln und verrechnen lassen;

- nach welchen Kriterien Kosten von Speichersystemen, Applikations-Servern, ERP- und Datenbanksystemen sowie Internet und E-Mail ermittelt werden;

- dass es zwar gängige Lösungen für die IT-Leistungsverrechnung gibt, die Verrechnungskonzepte jedoch in jedem Unternehmen anders aussehen.

Bisher ist es üblich, die Kosten der IT-Abteilung auf jeden Mitarbeiter des Unternehmens umzulegen. Damit werden alle Mitarbeiter unabhängig davon, ob sie die Dienstleistung nutzen oder nicht, zur Kostendeckung herangezogen. Eine IT-Verrechnung dagegen verteilt die Kosten so, dass Mitarbeiter nur für die Leistung zahlen, die sie auch in Anspruch nehmen. Durch diese gerechte Verteilung werden die Benutzer für eine verantwortungsvolle Nutzung der IT-Ressourcen sensibilisiert. Möglicherweise steigt so zugleich die Akzeptanz der IT-Abteilung bei allen Mitarbeitern.