Salesforce.com schaltet "Winter-'06"-Edition frei

16.01.2006
Der Anbieter von Mietlösungen für Customer-Relationship-Management-Lösungen (CRM) baut mit dem jüngsten Update seine Plattform weiter aus. Mit der Plattform "AppExchange" sollen Dritthersteller zu Partnern werden.

Die Winter-'06-Edition seiner CRM-on-Demand-Umgebung bedeute einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung von Software-as-a-Service (SaaS), warben die Verantwortlichen von Salesforce.com für das aktuelle Upgrade. Neben einem überarbeiteten Nutzer-Interface und einer verbesserten Entwicklungsumgebung rückte das Management vor allem die Plattform AppExchange in den Vordergrund.

Damit will der On-Demand-Pionier das Lösungsspektrum seines Angebots ausbauen (siehe auch: Salesforce.com startet mit ersten Anwendungen seine neue Plattformstrategie). Während sich Salesforce.com im Wesentlichen darauf beschränkt, eine Basislösung für CRM anzubieten, sind Partner und Independent Software Vendors (ISVs) für Zusatzfunktionen sowie branchen- und kundenspezifische Anpassungen zuständig. Neben dem reinen CRM-Angebot sollen diese künftig über CRM hinausgehende Lösungen aus den Bereichen Enterprise Resource Planning (ERP) und Human Resources (HR) entwickeln und auf der Salesforce-Plattform anbieten können.

Der Umstieg der rund 350 000 Salesforce-Nutzer weltweit auf die Winter-'06-Edition verlief allem Anschein nach relativ reibungslos. Bis auf einige kleine Bugs kam es US-Berichten zufolge zu keinen größeren Ausfällen des Systems. Die Verantwortlichen des On-Demand-Anbieters hatten dem Wechsel mit gemischten Gefühlen entgegen gesehen. Erst am 20. Dezember vergangenen Jahres war es zu einem Teilausfall der Salesforce-Plattform gekommen (siehe auch: Salesforce.com teilweise "off-Demand"). In der Folge hatten Kunden offen daran gezweifelt, ob der On-Demand-Spezialist noch in der Lage sei, das rasant wachsende Nutzeraufkommen zu bewältigen. Auch die Informationspolitik wurde kritisiert. So hatten lediglich Nutzer des kostenpflichtigen Premium-Supports Zugang zu weitergehenden Informationen.

Die Verantwortlichen von Salesforce.com versprachen Besserung und versicherten, an der Kommunikation mit den Kunden zu arbeiten. Über die Gründe und das Ausmaß des massiven Systemausfalls gibt es allerdings bis heute keine genauen Informationen. Nach Einschätzung der Analysten von SG Cowen & Co. LLCs könnte die Panne noch ein finanzielles Nachspiel für Salesforce.com haben. Zahlreiche Kunden hätten bereits angekündigt, den Ausfall bei der Neuverhandlung ihrer Verträge mit ins Spiel zu bringen. (ba)