SAP-Anwender zögern noch bei Enterprise SOA

30.10.2007
Nutzer von ERP-Systemen der SAP setzen sich zwar mit den SOA-Techniken auseinander, doch nur wenige bauen bereits Service-orientierte Softwareumgebungen auf. Einige Unternehmen haben noch Wissenslücken und fühlen sich von SAP nicht ausreichend über SOA-Konzepte informiert.

"SOA ist dann ein Thema, wenn die Anwender das aktuelle ERP-Release verwenden. SAP-R/3-Kunden können zwar auf SAP Netweaver einen Service laufen lassen, doch mit Service-Orientierung hat das noch nichts zu tun", so Alfons Wahlers, Vorsitzender der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE. Zudem erfordere SOA eine auf mehrere Jahre angelegte Strategie, die nicht auf Knopfdruck zu haben sei. "Das Thema wird im Übrigen nicht mehr so heiß diskutiert, weil Unternehmen zurzeit ihre bestehenden Produkte effizienter machen und weitere Geschäftsapplikationen einführen wollen", gibt der DSAG-Chef und CIO bei der Celesio AG zu bedenken. "Firmen müssen jetzt Ergebnisse erzielen und geschäftsorientiert handeln."

Die DSAG hatte wie im vergangenen Jahr im Vorfeld ihres Jahreskongresses vom 5. bis 7. November eine Umfrage unter ihren Mitgliedern zum Thema SOA-Nutzung organisiert. Demnach würden sich mit 13 Prozent der Befragten nun doppelt so viele Anwenderunternehmen mit dem Aufbau einer SOA befassen. An der Online-Umfrage nahmen laut DSAG 427 Mitgliedsunternehmen teil. Ein Viertel gab an, nicht ausreichend vom Hersteller über dessen SOA-Strategie ("Enterprise SOA") informiert zu werden. Rund 28 Prozent hätten sich mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt.

Dass nun mehr SOA-Projekte in Angriff genommen werden, führt die Anwendervereinigung auf die zunehmende Verbreitung der Software "SAP ERP 6.0" zurück. Eine Reihe von Unternehmen hat bereits ihre R/3-Systeme auf das aktuelle ERP-Release umgestellt. Es liefert die technische Grundlage, um SOA-gestützt Geschäftsprozesse zu gestalten. (fn)