Umsatz und Absatz rückläufig

Server-Markt bricht dramatisch ein

29.05.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Erdrutsch im weltweiten Server-Geschäft: Einer IDC-Analyse zufolge sind Umsatz- und Absatzzahlen der Server-Hersteller in den ersten drei Monaten des Jahres um rund 25 Prozent abgestürzt.

Die Finanzkrise macht den Server-Herstellern zu schaffen. Im ersten Quartal 2009 ist der Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 26,5 Prozent eingebrochen. Damit rutschten die Verkaufszahlen auf ein Fünf-Jahres-Tief ab. Der Rückgang markierte IDC zufolge den stärksten Einbruch, den die Analysten je registrierten. Zudem beklagten die Server-Anbieter deutlich geringere Einnahmen als noch im ersten Quartal 2008. Ein weltweiter Umsatz von 9,9 Milliarden Dollar bedeutet ein Minus von 24,5 Prozent.

Hewlett-Packard und IBM lagen IDC zufolge im ersten Quartal 2009 nach Umsatz an der Spitze des weltweiten Server-Geschäfts.
Hewlett-Packard und IBM lagen IDC zufolge im ersten Quartal 2009 nach Umsatz an der Spitze des weltweiten Server-Geschäfts.

Einbußen mussten vor allem die Hersteller im Volumensegment hinnehmen. Ihre Einnahmen schrumpften um 30,5 Prozent. Der Umsatz im Midrange-Bereich schmälerte sich im Jahresvergleich um 13,6 Prozent, während sich die Einnahmen der Anbieter von Highend-Systemen um 19,5 Prozent verringerten.

"Die Marktbedingungen haben sich weiter verschlechtert", erklärt sich Matt Eastwood, Group Vice President für den Bereich Enterprise Platforms von IDC, den Einbruch. Viele Kunden hätten Projekte auf Eis gelegt und auf Neuanschaffungen verzichtet. Stattdessen würden bestehenden Systeme länger genutzt beziehungsweise daran gearbeitet, deren Auslastung zu verbessern. Eastwood geht jedoch aus, dass die Server-Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte wieder anziehen wird. Dann würden sich viele Firmen auf den bevorstehenden Aufschwung vorbereiten und ihre Systeme entsprechend auf Vordermann bringen.

Lesen Sie mehr zu den aktuellen Trends im Server-Markt:

An der Spitze des weltweiten Server-Geschäfts liefern sich Hewlett-Packard und IBM ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Anbieter kommen derzeit auf einen Marktanteil von 29,3 Prozent. Hewlett-Packard, das im Vergleich zum Vorjahresquartal 0,7 Prozentpunkte eingebüßt hat, konnten einen hauchdünnen Vorsprung ins Ziel retten. IBM steigerte seinen Marktanteil um 1,7 Prozentpunkte und ist dem Konkurrenten dicht auf den Fersen. Auf den weiteren folgen Dell (11,3 Prozent), Sun Microsystems (10,3 Prozent) und Fujitsu (6,7 Prozent).