2800 US-Mitarbeiter betroffen

Auch IBM will Stellen streichen

27.01.2009
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
Trotz hoher Gewinne und guter Aussichten für 2009 muss sich der Konzern jetzt offenbar auch für die Krise rüsten.

Der US-amerikanischen Gewerkschaftssite Alliance@IBM zufolge ist IBM dabei, mehr als 2800 Stellen abbauen - hauptsächlich aus den Bereichen Software und Vertrieb/Distribution. In anderen Postings ist sogar die Rede von 16 000 Jobs, die weltweit wegfallen sollen. Das wären rund vier Prozent der gesamten Belegschaft.

IBM hat die Zahlen bislang weder dementiert noch bestätigt. Auch zu den betroffenen Standorten wollte sich IBM-Sprecher Doug Shelton nicht äußern, der den Begriff "Entlassungen" betont vermeidet. Die Maßnahmen seien das Ergebnis einer fortlaufenden Neubewertung der bestehenden Skills. "In unserem Geschäft kommt es darauf an, die Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeiter kontinuierlich zu evaluieren, um unsere Ressourcen optimal an die Bedürfnisse der Kunden anpassen zu können", so die offizielle Sprachregelung.

Trotz des zwölfprozentigen Gewinnsprungs im vierten Quartal ist der Konzern gegen die Krise offenbar auch nicht immun. Nach Ansicht von Forrester-Analyst Andrew Bartels zeigt sich das vor allem am Einbruch des Hardwaregeschäfts um 20 Prozent. Auch der wiedererstarkte Dollar macht dem Unternehmen zu schaffen. Währungseffekte sind mitverantwortlich dafür, dass IBMs Umsatz im vierten Quartal um sechs Prozent auf 27 Milliarden Dollar zurückging.

Im Vergleich zu anderen großen IT-Anbietern steht das Unternehmen allerdings noch gut da. So hatte Microsoft einen Rückgang des Nettogewinns um elf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 4,17 Milliarden Dollar gemeldet und daraufhin angekündigt, 5000 Mitarbeiter zu entlassen. Der Quartalsumsatz stieg um gerade einmal zwei Prozent auf 16,63 Milliarden Dollar und lag damit um etwa 900 Millionen Dollar unter der letzten Prognose. Auch bei Intel regiert der Rotstift: Der Chipriese will vier Fabriken schließen und rund 6000 Stellen streichen. (sp)