Data Warehouse und Datenintegration

Oracle will den Warehouse Builder und Data Integrator vereinen

10.07.2008
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.
Im Rahmen der Konsolidierung seines Softwareangebots plant Oracle auch Veränderungen bei den Werkzeugen für das Daten-Management.

Oracle hat eine aktualisierte Produkt-Roadmap für den Oracle Warehouse Builder (OWB) vorgestellt. Die Software dient der Extraktion, Transformation und dem Laden (ETL) von Data-Warehouse-Datenbanken sowie anderen Aufgaben der Datenintegration. Rund 10 000 Kunden setzten laut Hersteller die Software ein, um auf der Oracle Datenbank basierende Data Warehouses zu erstellen. Sie ist seit diesem Monat in der Version "Oracle Warehouse Builder 11g, Release 1" allgemein verfügbar.

Im Oktober 2006 hatte der Hersteller mit Sunopsis aber auch einen Spezialisten für ETL , die Daten- und Anwendungsintegration sowie Stammdatenmanagement gekauft. Dessen Technik soll Oracles eigener "Fusion"-Middleware zu einer möglichst umfassenden Infrastruktur für den Datenzugriff auf verschiedenen Quellen wie relationale Datenbanken verhelfen.

OWB nutzt Features des Data Integrators

Aktuell werden der OWB und der "Oracle Data Integrator", wie die Software von Sunopsis mittlerweile heißt, separat vermarktet, und dies soll zunächst auch so bleiben. Langfristig hingegen sollen beide Plattformen zu einer verschmelzen, wie es jetzt in der überarbeiteten Roadmap erstmals offiziell heißt.

Schon mit dem kommenden Release des OWB wird es mehr Berührungspunkte zwischen den beiden Angeboten geben, indem OWB beispielsweise das mit dem ODI entwickelte "Knowledge Module Framework" unterstützt. Knowledge Module implementieren die eigentlichen Data Flows und definieren Vorlagen zur Erzeugung von Code für alle in den gesamten Prozess involvierten Systeme. Ferner ist geplant, dass beide Produkte dieselbe Benutzeroberfläche erhalten und Daten-bezogene Prozesse in der jeweils anderen Umgebung anstoßen können.

Oracle bündelt seine Middleware

Die Ankündigung ist ein weiteres Beispiel für Oracles veränderter Produktstrategie. War bisher offiziell stets von Investitionsschutz und einer Weiterentwicklung der eigenen und vielen zugekauften Produkte die Rede, macht sich der Hersteller nun offenbar über sein ganzes Portfolio hinweg an eine Konsolidierung und Neuausrichtung. Jüngstes Beispiel waren vergangene Woche die Roadmap für den übernommenen Java-Spezialisten Bea Systems . Ebenso zeichnen sich Veränderungen bei den Portal-Frameworks ab. Experten erwarten zudem, dass Oracle bald seinen Zoo an Analyse-Servern für Online Analytical Processing (OLAP) sortieren wird, der nach dem Kaufs des Anbieters Hyperion Solutions entstanden war.