Enterprise Support

SAP nimmt Vertragskündigung zurück

10.12.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Der Walldorfer Softwarekonzern nimmt die Vertragskündigung der deutschen und österreichischen Kunden zurück und bietet ihnen an, zwischen dem bisherigen Standard-Support und dem neuen Enterprise Support wählen. Allerdings wird der Standard-Support ab 2010 teurer. Die Anwender reagieren positiv.

Insbesondere Anwender der SAP in Deutschland und Österreich sind wegen Enterprise Support aufgebraucht. Nun rudert die SAP zurück. "Die Vertragskündigung ist von einigen Kunden als Vertrauensbruch missverstanden worden", konzediert Volker Merk, Geschäftsführer von SAP Deutschland. "Deshalb werden wir den Kunden anbieten, die alten Verträge zunächst fortzuführen." Die betroffenen Kunden könnten im Jahr 2009 dann zwischen Standard- oder Enterprise Support wählen. Diese Regelung gelte ausschließlich für deutsche und österreichische Kunden.

"Ab 2010 werden wir den Standardsupport verteuern", kündigte Merk jedoch gleichzeitig an. Hier ergebe sich für jeden Kunden eine unterschiedliche Situation, die von den jeweiligen Vertragskonditionen, der Dauer der Kundenbeziehung sowie dem Vertragsumfang abhänge. In welcher Spanne die Preiserhöhung liegen könnte, teilte SAP noch nicht detaillierter mit. Kunden, die sich im Jahr 2009 für den Standard-Support entscheiden, zahlen dafür zunächst 17 Prozent.

Wer Enterprise Support wählt, muss dafür ab dem kommenden Jahr 18,36 Prozent berappen. Für die Folgejahre fällt eine Preiserhöhung entsprechend des Lohnkostenindex an. Die Wartungskosten sollen aber auch bei dieser dynamischen Anpassung nicht über 22 Prozent anwachsen. Laut Merk haben sich in Deutschland und Österreich bis dato 25 Prozent der Kunden für den umstrittenen neuen Enterprise Support entschieden.

Die Anwender nehmen die Entscheidung der SAP positiv auf. "Wir sind hocherfreut. Der hartnäckige Dialog mit SAP hat zum Erfolg geführt", erklärt Prof. Dr. Karl Liebstückel, Vorstandsvorsitzender der Deutschsprachigen Anwendergruppe (DSAG). Für die DSAG-Mitglieder sei die Entscheidung in der sich derzeit zuspitzenden wirtschaftlichen Situation zum richtigen Zeitpunkt gekommen.

ERP-Kosten bei SAP und Oracle

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Neben den Lizenzen, die nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten ausmachen, gilt es zu betrachten, was Unternehmen in den Betrieb der Applikationen, deren Wartung, Update und Erweiterung investieren müssen. Das ist zwar jedem klar, doch wie sich die einzelnen Kostengrößen strukturieren, darüber gab es bisher keine vergleichende Betrachtung.

Genau diesen Aspekt untersuchen die Marktforscher von Raad in den kommenden Monaten. Im Rahmen einer umfassenden Studie, die COMPUTERWOCHE als Medienpartner begleitet, analysieren Experten die Strukturen der Betriebskosten von ERP-Systemen bei mittelständischen und großen Unternehmen. Die ERP-Studie betrachtet dabei Nutzer von Geschäftsapplikationen der Softwarekonzerne SAP und Oracle.

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