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Sechs Tipps für kreatives Recruiting

17.02.2012
Firmen müssen kreativer und innovativer werden, wenn es um die Einstellung von Mitarbeitern geht, fordern Accenture-Berater in einer Analyse.
Recruiting und Personalentwicklung beinhalten viele verschiedene Facetten, die beachtet werden sollten.
Recruiting und Personalentwicklung beinhalten viele verschiedene Facetten, die beachtet werden sollten.
Foto: Kheng Guan Toh - Fotolia.com

Es gibt Schätzungen, nach denen jeder dritte Arbeitgeber weltweit Probleme damit hat, bestimmte Positionen mit passenden Mitarbeitern zu besetzen. An Bewerbern mangelt es in der Regel nicht, jedoch bringen sie nicht immer die gewünschten Kenntnisse und Fähigkeiten mit, meinen die Accenture-Berater Norbert Büning, Susan Cantrell, Breck Marshall und David Smith. Sie empfehlen den Arbeitgebern sechs Strategien, um genug und vor allem die richtigen Talente zu rekrutieren.

1. Nicht nur auf die Qualifikation achten

Sich bei Bewerbern stark auf hoch spezialisierte Qualifikationen zu konzentrieren, mag bei einem Herzchirurgen Sinn haben. Bei vielen anderen Positionen sehen die Accenture-Autoren diese Notwendigkeit jedoch nicht. Sie raten, den "developable fit" auf keinen Fall vorschnell auszusortieren - einen Kandidaten, der mit wenig Training schnell das notwendige Fachwissen für den Job erwerben könnte.

Auch Arbeitspsychologen sehen Qualifikationen nicht als den Schlüssel, um einen hervorragenden Mitarbeiter zu finden. Für viel aussagekräftiger halten sie Kompetenzen wie die Kommunikationsfähigkeit des Kandidaten und wie gut der Bewerber und die Unternehmenskultur des Arbeitgebers zusammenpassen. Auch die Lernbereitschaft eines Kandidaten lässt Schlüsse auf seine Leistung im Job zu.

2. Neue Recruiting-Wege gehen

Anstatt auf Headhunter oder Stellenanzeigen zu setzen, machen sich Unternehmen verstärkt in Business-Netzwerken wie LinkedIn oder Xing auf die Suche nach geeigneten Kandidaten. Accenture könnte sich darüber hinaus vorstellen, dass Unternehmen bei der Bewerbersuche ähnlich vorgehen wie beim Matching-Prozess eines Dating-Portals. Bei diesem Matching würde man den Lebenslauf des Bewerbers nicht nur nach bestimmten Begriffen abklopfen, sondern zum Beispiel untersuchen, ob die Biografie des Kandidaten zur Unternehmensphilosophie passt.

3. Kreativ auf freie Mitarbeiterressourcen zurückgreifen

Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, die Beziehung zu Pensionären und Mitarbeitern in Elternzeit zu pflegen und bei Bedarf zu aktivieren. Ein anderes Modell, für das Accenture eine Zukunft sieht, ist das Tauschen von Mitarbeitern. Unternehmen, die gerade wenig Bedarf an Mitarbeitern haben, leihen ihre Angestellten einer Firma aus, die genau diese Positionen besetzen möchte.

4. Im Unternehmen nach Talenten suchen

Viele Arbeitgeber überrascht es zu erfahren, dass die Fähigkeiten, nach denen sie so dringlich suchen, in ihrer Firma bereits vorhanden sind. Um den Überblick über die Talente im Unternehmen zu behalten, empfiehlt sich eine Datenbank, die Kenntnisse und Wissen der Mitarbeiter auflistet. So können Talente identifiziert und ermuntert werden, innerhalb des Unternehmens eine andere Position einzunehmen.

5. Mitarbeiter durch Lernen unterstützen

Mit modernen Lernmethoden können Beschäftigte neue Fähigkeiten erwerben. Manche Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern beispielsweise elektronische Lerneinheiten zur Verfügung, damit sie sich flexibel und in kurzer Zeit das nötige Wissen aneignen können.