Die Wissenschaftlerin Miriam Meckel aus St. Gallen, zuletzt bekannt geworden durch ihr Burnout-Bekenntnis ("Brief an mein Leben. Erfahrungen mit einem Burnout") zeigte an einem Beispiel aus ihrem Bekanntenkreis, wie weit es mit dem Kommunikationsstress mittlerweile gekommen ist. So fahren Paare mit getrennten Taxen zum Zielort, weil beide so viele Telefonate noch zu erledigen hätten.
Beängstigend findet sie die Entwicklung erst recht bei Jugendlichen: "Da verabreden sie sich zum Eis-Essen, und sie sind nur am Telefonieren; das Reden miteinander - Fehlanzeige." Studien belegten, dass Kommunikation immer umfassender, immer schneller und immer techniklastiger werde. Diese Entwicklung sei unumkehrbar, aber, fragte sie in den Raum: "Müssen wir es so tun, wie wir es jetzt tun?"
- Typ1: Wer ermüdet ist,
braucht Regeneration im Urlaub. - Typ 2: Wem die Routine im Berufsalltag stresst,
sollte für Abwechslung im Urlaub sorgen. - Typ3: Wer unter Stress leidet,
braucht dringend Entspannung. - Typ 4: Wer Frust und Ärger im Job verspürt,
braucht in seiner Auszeit Erfolgserlebnisse. - Zeit für sich allein
Menschen, die nur noch für ihren Job brennen, wissen nicht, was ihnen guttut. Deswegen kann es hilfreich sein, vor dem Sommerurlaub mit der Familie ein paar Tage nur für sich zu haben. Wenn das nicht geht: Zeiten vereinbaren, in denen man sich zurückziehen kann. Spazieren gehen, in der Sonne liegen, über den Wochenmarkt streifen. - Ein medizinischer Check-Up...
sollte folgende Fragen klären: Stimmen die Blutwerte, wie hoch ist das Herzinfarktrisiko, was machen die inneren Organe und der Stoffwechsel? Stimmt das biologische mit dem tatsächlichen Alter überein? Wie hoch sind der Stresspegel und die mentale Leistungsfähigkeit? Was machen der Rücken und die körperliche Flexibilität? - Welche Nährstoffe....
fehlen dem Körper? Welcher Sport ist ideal? - Nach dem Urlaub weitermachen
Mit der Familie frühstücken, meditieren oder eine Runde um den Block laufen - wer sich morgens positiv auf den Tag einstimmt, hat nicht das Gefühl, von früh bis spät fremdgesteuert zu sein, und bleibt nach dem Urlaub länger gelassen. - Zeitfresser enttarnen
Wer täglich zwei Stunden mit Kollegentalk, Netzwerken auf Xing und E-Mails beantworten befasst ist, sollte genau hinschauen: Was davon bringt mich wirklich weiter? Wie viele Personen müssen wirklich auf cc gesetzt werden? - Neuer Umgang mit E-Mails
Übung: Mails nur alle drei Stunden und nicht alle 15 Minuten abfragen und beantworten. - Finger weg vom Mountainbike
Wer erschöpft und gestresst ist, sollte nicht mit dem Mountainbike über die Alpen preschen.
Die Tyrannei der Wahl
Anhand von Studien und Beispielen belegte sie, dass ein Zuviel an Informationen zum Hindernis wird und die Entscheidungsfindung beeinträchtigt. "Weniger ist mehr", müsse die die Devise lauten und sprach von einer "Tyrannei der Wahl".
Als klassisches Beispiel dafür erzählte sie von dem Versuch, in dem in einem Laden 24 Sorten Marmelade angeboten wurden, in einem zweiten sechs Sorten. Im ersten Fall kauften sechs Prozent der Ladengäste die Marmelade, im zweiten 30 Prozent. Ähnliche Beispiele kenne sie aus dem betrieblichen Alltag. Ein Unternehmen, das der Belegschaft eine Altersversorgung mit 15 Optionen anbiete, müsse mit einer schwachen Resonanz rechnen, weil sich viele Mitarbeiter überfordert fühlten. Wenn es dagegen nur eine Option gäbe, sei die Akzeptanz wesentlich höher.