Zu wenig Zeit zu denken

Mittlere Manager schieben oft Frust

07.01.2011
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Überlastung im Tagesgeschäft hindert operative Führungskräfte daran, neue Ideen zu entwickeln. Sie vermissen eine innovative Arbeitsatmosphäre.
Über zu wenig Zeit zum Denken klagen mittlere Manager in einer Umfrage. Ihre neuen Ideen würden in den Unternehmen selten honoriert.
Über zu wenig Zeit zum Denken klagen mittlere Manager in einer Umfrage. Ihre neuen Ideen würden in den Unternehmen selten honoriert.
Foto: arkna_Fotolia

Sie ersticken in Routine, müssen täglich viele Informationen verarbeiten und können obendrein ihr Potenzial nicht entfalten - die "Sandwich-Manager" haben es schwer. Das geht zumindest aus einer Befragung des Beratungsunternehmens Coretelligence aus Bad Oeynhausen hervor. Daran teilgenommen haben 366 Manager der zweiten und dritten Hierarchiestufe.

Thema war die Frage, ob Fachbereichsleiter Zeit für konzeptionelle Gedanken haben. 41 Prozent verneinen das. Weitere 20 Prozent können sich "nur mit großen Einschränkungen" dieser Aufgabe widmen. Auf der anderen Seite meinen wiederum 17 Prozent, das funktioniere "gut mit gewissen Abstrichen". Immerhin rund jeder fünfte Manager attestiert seinem Unternehmen sogar "sehr günstige Voraussetzungen".

Die Autoren der Studie wollten wissen, woran der Blick über den Tellerrand scheitert. Ergebnis: Eine große Mehrheit fühlt sich durch das Tagesgeschäft zu stark belastet (70 Prozent) und muss zu viele Informationen bewältigen (65 Prozent). Doch die Antworten auf diese Frage offenbaren auch Kritik an der Firmenkultur: 58 Prozent erklären, neue Denkansätze würden bei ihnen "nicht honoriert". 53 Prozent geben an, im Jobumfeld herrsche "keine Denkatmosphäre".

Andererseits gaben 41 Prozent der Befragten selbstkritisch zu, dass ihr Job kein konzeptionelles Denken verlange, 39 Prozent räumten sogar ein, dass konzeptionelles Denken nicht ihre Stärke sei. 63 Prozent glauben, dass in ihrem Unternehmen innovativer geplant werden könnte. Auch sicherer getroffene Entscheidungen wären dann möglich. Jeweils 57 Prozent der Befragten glauben, dass Probleme intelligenter gelöst und die Arbeitsqualität gesteigert werden könnte, wenn sie mehr Zeit für Kreativarbeit hätten.