Frauen sind anders

Wie Firmen weibliche IT-Cracks erreichen

17.12.2010

Gesundes Klima

Mein Auto, mein Haus, mein Job: Im privaten Umfeld mögen Männer mit Imponiergehabe bei manchen Frauen gut ankommen. Am Arbeitsplatz verschrecken sie die Expertinnen, auf die ihr Unternehmen eigentlich angewiesen wäre.
Mein Auto, mein Haus, mein Job: Im privaten Umfeld mögen Männer mit Imponiergehabe bei manchen Frauen gut ankommen. Am Arbeitsplatz verschrecken sie die Expertinnen, auf die ihr Unternehmen eigentlich angewiesen wäre.
Foto: Fotolia, D. Kosaric

Garantiert keine weiblichen Fachkräfte findet, wer männliches Imponiergehabe unter seiner Belegschaft duldet. Besteht nur der geringste Verdacht, dass sexuelle Belästigung droht, verabschiedet sich jede gute Bewerberin bereits im Vorstellungsgespräch. Denn so eine "Unternehmenskultur" strahlt über den Büroflur. Frauen haben Antennen für solche Signale.

Manieren zeigen

Moderner und traditioneller Umgang schließen sich nicht aus, sondern ergeben einen charmanten Mix, den viele Frauen mögen: Hält der Mann ihr die Tür respektvoll auf oder hilft ihr in den Mantel, wirkt das nicht gönnerhaft, sondern strahlt angenehme, ritterliche Wertschätzung aus. Diese höflichen Manieren erzeugen in der Firma eine Atmosphäre, die jeder Frau gefällt.

Perspektiven geben

Um weibliche Fachkräfte zu finden und zu binden, sollten Arbeitgeber darüber nachdenken, wie sie ihren Mitarbeitern entgegenkommen können. Neben finanziellen Anreizen sind Frauen noch andere Faktoren wichtig: Welche Möglichkeiten der Weiterbildung gibt es, wird - auch Führungskräften - Teilzeitarbeit angeboten, unterstützt das Unternehmen Home-Office-Arbeitsplätze, wird Jobsharing praktiziert, schließt die Firma die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen, und bietet sie Kinderbetreuung an?

Rollen tauschen

Eine gut qualifizierte Bewerberin hat wahrscheinlich noch andere Angebote. Also gilt es sie zu überzeugen. Die Rollen werden gewechselt. Der Chef wird selbst zum Bewerber, der für sein Unternehmen wirbt. Er erklärt, warum es für die Bewerberin ideal ist, wenn sie hier arbeitet, und zeigt der angehenden Kollegin, welche Aussichten der Job ihr bietet. Zudem hilft er ihr bei Wohnungs- und Kindergarten- oder Schulsuche.