Der Führungstipp

Warum Manager richtig zuhören müssen

18.10.2010
Die Mitarbeiter der Softwareabteilung haben einmal pro Woche ein Einzelgespräch mit ihrem Abteilungsleiter. Dabei werden vergangene Projekte angesprochen oder neue Themen abgeklärt. Der Abteilungsleiter wundert sich, warum trotzdem die Ergebnisse nicht wie vereinbart ausfallen.

Eva Link, Persönlichkeits- und Personaltrainerin aus München, weiß: "Kommunikation hat immer mit der eigenen Wahrnehmung zu tun. So hören wir durch unseren persönlichen Filter nur das, was wir hören möchten. Als Führungskraft ist es wichtig, wirklich zu hören, was der Mitarbeiter uns sagt. Oft findet sich die Aussage des Gesagten nicht in den Worten, sondern spiegelt sich in der Körpersprache, dem Verhalten und Emotionen des Gegenübers wieder. Die Wahrheit liegt also zwischen den Zeilen.

Eva Link, Personaltrainerin aus München: "Die Wahrheit liegt zwischen den Zeilen."
Eva Link, Personaltrainerin aus München: "Die Wahrheit liegt zwischen den Zeilen."
Foto: Eva Link

Je mehr Fähigkeit eine Führungskraft als guter Zuhörer entwickelt, desto effektiver wird der Austausch der Botschaften stattfinden. Beim Zuhören kommt es darauf an, das Gesagte so neutral wie möglich aufzunehmen und die Körpersprache und Mimik zu begreifen. Dann das Gesagte zu interpretieren und den Sinn zu erfassen. Um sicher zu sein, dass das Gesagte so interpretiert wird, wie es gemeint ist, sollen auch eigene Wertvorstellungen, Kultur, Erfahrungen des Zuhörers und des Sprechers berücksichtigt werden. Ein bekannter Tipp in der Gesprächstechnik in Vertriebs- und Personalgesprächen ist, das Gesagte zu wiederholen.

Jedoch reicht es für einen guten Zuhörer nicht aus, nur die Worte nachzusprechen. Aktives Zuhören heißt, dem anderen zu sagen, wie seine Aussage angekommen ist und wie wir sie interpretieren. Die Kunst ist es, den Inhalt und den Gesprächston in eigenen Worten wiederzugeben."

Wie würden Sie bei folgendem Beispiel reagieren?

Mitarbeiter: Stellen Sie sich vor, unsere Marketingabteilung wird mit den Verkaufsprospekten erst zwei Wochen später fertig!

  • Führungskraft 1: Na, wie immer!!!

  • Führungskraft 2: Sie befürchten, dass sich für unsere Aktion Nachteile ergeben könnten?

  • Führungskraft 3:Sie selbst haben alles getan, dass die erforderlichen Informationen rechtzeitig der Marketing-Abteilung zur Verfügung standen?

  • Führungskraft 4: Da wird es wohl massive Probleme mit dem Erfolg unserer Aktion geben.

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