Obwohl die Krise nach Einschätzung der meisten Experten ihren Höhepunkt hinter sich hat, ist 2010 noch nicht mit einer deutlichen Verbesserung der Situation auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen. Besonders betroffen hiervon fühlt sich der akademische Nachwuchs, da ihm das wichtige Differenzierungskriterium Berufserfahrung fehlt. Wie sieht es jedoch bei leistungsstarken Junginformatikern aus? Können wenigstens sie dank ihrer überdurchschnittlichen Leistungen auf dem Arbeitsmarkt frei wählen? Was erwarten Personaler von dieser Bewerbergruppe, und wie wichtig ist der "Faktor Mensch"?
Wohin wollen ITler?
Die IT-Branche ist und bleibt sehr beliebt unter deutschen Absolventen und Young Professionals. Das haben die jüngsten Umfragen des Berliner Instituts für Personal-Marketing Trendence unter Absolventen sowie Young Professionals wieder bestätigt. Auch in Krisenzeiten locken Innovationskraft und interessante Produkte Bewerber mit ganz unterschiedlichem Studienhintergrund in den IT-Bereich. So überrascht es wenig, dass die ITler unter den Young Professionals am liebsten bei Google, IBM und SAP arbeiten möchten.
"Wir können klar erkennen, dass es sich bei den beliebtesten Arbeitgebern durch die Bank um Unternehmen handelt, die national und international viel Arbeit und Mühe in die Entwicklung und Aufrechterhaltung ihrer Arbeitgebermarke stecken", so Manja Ledderhos, Senior Beraterin bei Trendence. Unternehmen wie Google, IBM oder SAP wüssten sehr wohl, dass Produkte und Dienstleistungen nicht reichen, um die ITler anzuziehen, sondern viele Kandidaten erst durch ein positives Arbeitgeberimage zu ihrer Bewerbung animiert wurden.
Wohin will die Elite?
Eine Sonderauswertung des aktuellen Young-Professional-Barometers ermittelt die unter den High Potentials, also den besonders erfolgreichen jungen Akademikern, beliebtesten Arbeitgeber. Zu beobachten ist dabei, dass Young Professionals sich im Gegensatz zu durchschnittlich begabten Arbeitnehmern sehr gut einen Arbeitgeber außerhalb ihrer akademischen Fachrichtung vorstellen können.
So sind die ersten beiden Plätze des Rankings der Überflieger mit der Boston Consulting Group und McKinsey besetzt - traditionell Arbeitgeber, die sich durch Mitarbeiter mit ganz unterschiedlichen fachlichen Hintergründen auszeichnen. Erst auf Platz drei folgt Google, seit Jahren in nahezu allen Rankings der Gesamtgruppe IT der unangefochtene Gewinner. Hinter Porsche auf Platz vier haben es mit Bain (Platz fünf), Oliver Wyman (Platz zwölf) sowie Roland Berger (Platz 17) weitere Beratungsfirmen unter die Top 20 geschafft. Auch Autofirmen stehen trotz ihrer wirtschaftlichen Schwierigkeiten hoch in der Gunst der High Potentials: Die Platzierungen von Porsche, Audi (Platz acht) oder Volkswagen (Platz 29) zeigen klar, dass Jungakademikerherzen für deutsche Wagen schlagen.
- Siemens
Vor einigen Jahren war Siemens noch der Traumarbeitgeber für den IT-Nachwuchs. Nach massivem Stellenabbau im IT- und TK-Bereich nur noch Rang 8 für den Konzern. - Brigitte Hirl-Höfer, Microsoft Deutschland
Die Personalchefin muss sich keine Sorgen machen: Der Softwarehersteller behauptet seit Jahren seinen Platz unter den beliebtesten Arbeitgebern (Platz 7). - Der iMac von Apple
Auch Apple fällt durch seine Produkte auf. Der Mac-Hersteller verbessert sich von Platz 8 auf Platz 4. - Blizzard Entertainment: World War Craft
Neueinsteiger Blizzard Entertainment landet auf Anhieb auf Platz Vier und belegt damit die große Anziehungskraft der Spieleindustrie auf junge Absolventen. - Die SAP Zentrale Campus Walldorf
Die Softwareschmiede SAP verliert weiterhin: Nachdem die Walldorfer in den vergangenen Jahren Platz eins und zwei belegt hatten, müssen sie sich nun wieder mit dem zweiten Platz begnügen. - Christoph Grandpierre, IBM
Christoph Grandpierre ist Personalgeschäftsführer von IBM und kümmert sich wie auf der CeBIT selbst um die Bewerber. Mit Erfolg: das größte IT-Unternehmen der Welt verbessert sich von Platz drei auf Platz zwei in diesem Jahr. - Google Microkitchen
And the winner is...erneut Google. Der Suchmaschinenbetreiber besticht auch dieses Jahr nicht nur durch ungewöhnliche Niederlassungen wie hier in Zürich,.... - Google Meeting Informal
...sondern auch durch Innovation. Die Mitarbeiter dürfen ein Fünftel ihrer Arbeitszeit kreativ sein und wie hier in der Hängeschaukel neuen Ideen nachhängen.