Susanne Rausch, Vorstand Deutsche Gesellschaft für Karriereberatung (DGfK), hat Verständnis für den Mitarbeiter, aber nicht uneingeschränkt: "Jede Führungskraft muss abwägen, wie viel Gleichbehandlung nötig ist, um den Anspruch der Mitarbeiter auf Gerechtigkeit zu erfüllen und den sozialen Frieden zu erhalten. Selbstverständlich spielt auch eine Rolle, wie strikt die Unternehmenspolitik in diesem Fall ist. Die Gefahr ist allerdings gegeben, dass wir die Kontrollaufgabe in unserer Führungsrolle zu bürokratisch handhaben.

Derartigen Sachverhalten begegnet man am besten mit gesundem Menschenverstand. Oftmals sind unsere Möglichkeiten, Mitarbeiter zu motivieren, begrenzt. Auch ist es nicht immer möglich, gute Leistungen über einen zusätzlichen Bonus anzuerkennen. Da kann das Lieblingshotel eine ideale Lösung sein. In jedem Fall sollte man aber mit dem Mitarbeiter reden: ihm klarmachen, dass man sein Verhalten bemerkt hat und ihm in Anerkennung seiner Leistungen zugesteht - unter der Voraussetzung, dass er künftig derartige Anliegen mit dem Vorgesetzten bespricht.

Ist die Führungskraft selbst gehalten, auf das Einhalten einer restriktiven Vorgabe zu bestehen, sollte sie das Mitarbeitergespräch so führen, dass sie zunächst positives Feedback gibt und dann erklärt, warum es wichtig ist, hier die für alle geltenden Spielregeln einzuhalten."

Noch mehr Führungsprobleme