Arbeitsmarkt

Erfahrene SAP-Berater haben immer Chancen

01.10.2009
Von 
Michael Schweizer ist freier Autor in München.
Dagmar Schimansky-Geiers Personalberatung 1a Zukunft platziert unter anderem SAP-Berater und -Entwickler in mittlere und höhere Positionen.

CW: Frau Schimansky-Geier, woran erkennen Sie einen guten SAP-Berater?

SCHIMANSKY-GEIER: Die Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, suchen Berater, die die betriebswirtschaftlichen Prozesse bei den Kunden verstehen und dann auch wissen, wie sich diese Abläufe mit Hilfe von Standardsoftware verbessern lassen. Zweitens braucht ein Consultant, der sich auf eine bestimmte Position bewirbt, eine passende Projekthistorie und die richtigen Fachkenntnisse. Er muss die Branche, in der seine Kunden tätig sind, in der Breite und in der Tiefe kennen.

CW: Müssen Berater selbst Software entwickeln können?

SCHIMANSKY-GEIER: Für den Berater genügt es meistens, wenn er die SAP-Standardsoftware kundenspezifisch einstellen kann. Programmierkenntnisse sind natürlich ein zusätzlicher Pluspunkt. Ein Software Engineer beziehungsweise Softwareentwickler muss dagegen individuelle Anwendungen von Grund auf selbst schreiben können, falls der Kunde seine Prozesse nicht mit den Standardfunktionen umsetzen kann oder will. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse werden dafür in der Regel weniger erwartet.

CW: Was sollte man studieren, wenn man SAP-Berater oder -Entwickler werden will?

SCHIMANSKY-GEIER: Das Wunschfach der Arbeitgeber ist die Wirtschaftsinformatik. Unter den Entwicklern finden sich auch reine Informatiker, Physiker, Ingenieure und andere Naturwissenschaftler, unter den Beratern viele Betriebswirte.

CW: Wie sieht der Arbeitsmarkt für diese Szene derzeit aus?

SCHIMANSKY-GEIER: Erfahrene SAP-Berater, die sofort in Projekten eingesetzt werden können, haben immer Chancen. Für Hochschulabsolventen und Quereinsteiger ist es dagegen im Moment sehr schwierig. Das dürfte aber nach der Krise wieder besser werden.

CW: Haben SAP-Berater genug Freizeit?

SCHIMANSKY-GEIER: Die meisten Berater sind ehrgeizig und durchaus bereit, sich für die Arbeit ein Bein auszureißen. Wenn jemand starken Wert auf seine Work-Life-Balance legt, wird er nicht Berater, sondern geht zu einem Mittelständler oder in einem großen Konzern in die interne IT. Auch da gibt es Stress, doch man muss viel weniger reisen und nicht so häufig auswärts übernachten.

CW: Würden Sie Studenten empfehlen, sich in Richtung SAP-Software zu orientieren?

SCHIMANSKY-GEIER: Ich würde jedem empfehlen, das zu studieren, worauf er richtig Lust hat.

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