Der Führungstipp

Arbeiten mit dem ungeduldigen Nachwuchs

03.05.2011
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Auf den Umgang mit den Digital Natives müssen sich die Unternehmen noch einstellen. Nicht umsonst sind Führungskräfte gelegentlich vom selbstbewussten Auftreten dieser Generation der unter 30-Jährigen irritiert, wie das Beispiel eines Agenturchefs zeigt.

"In meiner Webdesign-Agentur arbeitet seit einem halben Jahr ein Azubi. Er lernt sehr schnell, denkt aber oft vorschnell, dass er schon alles kann, obwohl ihm noch die Übung und Erfahrung fehlt. Wenn ich ihm dies sage, reagiert er beleidigt. Wie mache ich ihm klar, dass Lernen auch Üben und nochmals Üben erfordert?"

Joachim Simon, Unternehmensberater in Braunschweig: "Junge Mitarbeiter lassen sich am besten über anschauliche Beispiele erreichen."
Joachim Simon, Unternehmensberater in Braunschweig: "Junge Mitarbeiter lassen sich am besten über anschauliche Beispiele erreichen."
Foto: Unternehmensberatung Simon

Joachim Simon, Inhaber der gleichnamigen Unternehmensberatung in Braunschweig, sind solche Fälle nicht unbekannt. Er glaubt, dass man Auszubildende am besten mit anschaulichen Beispielen aus dem täglichen Leben erreichen kann, um bei ihnen anzukommen. Er meint nämlich: "Professionelles Handeln setzt üben, üben und nochmals üben voraus. Das müssen Sie Ihrem Mitarbeiter verdeutlichen. Am einfachsten gelingt Ihnen dies mit Beispielen aus anderen Lebensbereichen. Zum Beispiel aus dem Sport. Auch ein Profi-Fußballer muss täglich trainieren, damit er die wichtigsten Abläufe im Schlaf beherrscht. Ähnlich ist es bei Tänzern. Sollte sich Ihr Mitarbeiter nicht für Sport oder Tanz interessieren, wählen Sie das Beispiel Autofahren. Fragen Sie ihn, wie er das Autofahren lernte. Ob er anfangs Schwierigkeiten hatte, beim Schalten und Kuppeln zugleich den Verkehr im Blick zu haben? Fragen Sie ihn, wie es ihm heute damit ergeht? Ich denke, an diesem Beispiel können Sie ihm gut erklären, wie wichtig es ist, die Grundlagen "im Schlaf" zu beherrschen, damit man professionell agieren kann.

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