Honorare

Mehr Geld für freie Programmierer

09.02.2011
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Um neun Prozent sind die Honorare der Freiberufler gestiegen. Wohl dem, der Microsoft-Wissen hat.

"Das enorme Wachstum in nur einem halben Jahr belegt, dass sich die Wirtschaft wieder in Richtung Vor-Krisen-Niveau bewegt", sagt Gunnar Berning, Gründer und Geschäftsführer der Online-Vermittlungsplattform Twago. Die Berliner haben nun ausgewertet, welches IT-Know-how zurzeit gefragt ist und welche Stundensätze sich damit erzielen lassen.

Im Bereich Desktop-Entwicklung und Datenbanken sind es die Microsoft-Access-Fachleute, die vorne liegen (siehe Grafik). Ihre Stundensätze betragen durchschnittlich 58,05 Euro. Es folgen die Profis mit Perl-Know-how (55,96 Euro), mit Kenntnissen zu Visual Basic for Applications (VBA), (55,04 Euro), SQL (51, 57 Euro) und C (51,46 Euro).

Unter den Web- beziehungsweise Framework-Entwicklern verdienen die C#-Experten am besten. Sie erreichen einen Stundensatz von durchschnittlich 58,11 Euro. Selbständige mit Know-how in den Bereichen J2EE (57,69 Euro Stundensatz), ASP.NET (52,86 Euro), Magento (52,19 Euro) und Typo3 (52,15 Euro) belegen die Plätze zwei bis fünf.

Große Nachfrage auch nach App-Entwicklern

Den größten Anstieg der Stundenlöhne verbuchen Freiberufler mit Wissen zu C++ (+23,6 Prozent), Visual Basic (+17,2 Prozent), C# (+16,2 Prozent), MS Access (+14,5 Prozent) und Magento (+10,7 Prozent).

Aufgrund der starken Nachfrage bei begrenztem Angebot können auch freiberufliche Entwickler von iPhone- und iPad-Apps relativ hohe Stundenlöhne verlangen. Insbesondere die Medienbranche und Spieleanbieter greifen auf diese Profis zurück. "Die steigende Nachfrage nach Experten für die Entwicklung von iPhone- und iPad-Apps schlägt sich auch in deren Stundenlöhnen nieder. Sie betragen derzeit durchschnittlich 56,50 Euro", erklärt Berning.

Wartezeiten von bis zu sechs Monaten, um solche Fachkräfte an Land zu ziehen, seien nicht ungewöhnlich. "Wir gehen von einem Preisanstieg von etwa zehn Prozent in diesem Jahr aus", lautet Bernings Prognose.

Diskussion: Sind Freiberufler zu teuer?

Vermittlungsagenturen halten Freiberufler oft für überbezahlt, selbständige IT-Experten sehen das anders. Hier gehts zur Diskussion im CW-Forum.