Gründergeschichten

Spielend zur Unternehmensgründung

26.04.2010
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Ingo Frick hat aus seiner Freude am Spielen ein Geschäft gemacht. Die von ihm mitgegründete Cooee GmbH verbindet auf einer Online-Plattform Kommunikation und 3D-Grafik.

Computerspielefans älterer Semester sind legendäre Titel wie "Die Siedler" (1994) und "Schleichfahrt" (1996) auch heute noch ein Begriff. Hinter diesen Klassikern stand Ingo Frick mit seinem Entwicklungsstudio Massive Development. Der studierte Maschinenbauer und Verfahrenstechniker gründete 1989 gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und Geschäftspartner Alexander Jorias die Spieleschmiede. Frick erinnert sich: "Es war eine tolle Zeit, in der wir extrem viel gelernt haben. Allerdings haben wir auch frühzeitig den Trend zu immer höheren Entwicklungsbudgets für Spiele erkannt." Als deutsches Unternehmen sei es heute fast unmöglich, bei Budgets von zehn Millionen Euro und mehr mitzuhalten. 2000 verkauften die Gründer Massive Development an einen internationalen Publisher und arbeiteten noch einige Jahre als angestellte Geschäftsführer weiter.

Wer seinen Avatar schön einkleiden will, muss bezahlen: Die Firmengründer Ingo Frick, Stefan Lemper und Alexander Jorias (von links) mit drei Avataren aus ihrem Club Cooee.
Wer seinen Avatar schön einkleiden will, muss bezahlen: Die Firmengründer Ingo Frick, Stefan Lemper und Alexander Jorias (von links) mit drei Avataren aus ihrem Club Cooee.

Danach wurden Frick und Jorias zu Wiederholungstätern. 2005 entstand die Idee, die Elemente Spiele, Kommunikation und soziale Netze zu einer Einheit zu verbinden. Den ersten Prototyp der neuartigen Kommunikationsplattform entwickelten sie ab 2006 in Kaiserslautern, die Finanzierung der Seed-Phase erfolgte zunächst aus privaten Mitteln der Gründer. Parallel suchte das Team nach einem Investor. Fündig wurde man beim VC-Geber Aurelia Private Equity, die nach der Gründung der Cooee GmbH im Oktober 2007 die weitere Finanzierung übernahm.

Auf die Schwierigkeiten beim Start angesprochen, meint Frick: "Bei einer Gründung wie Cooee muss man den Konflikt zwischen unzureichenden Mitteln einerseits und notwendigen Entwicklungsarbeiten andererseits aushalten." Geschafft habe man das durch schnelle interne Entscheidungen, die zügige Entwicklung eines vorzeigbaren Prototypen sowie die rechtzeitige Akquise von Risikokapital.