Software-Dream-Teams

Wie Entwickler ticken

17.03.2009
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Wer für ein Software-Projekt die besten Köpfe anheuern möchte, muss verstehen, wie Programmierer arbeiten, denken und fühlen. Java-Experte Adam Bien gibt Tipps.

Laut Adam Bien, der als Java-Trainer arbeitet, programmiert und bloggt, gibt es nur zwei Arten von Menschen: diejenigen, die Technik lieben und die anderen, die es nicht tun. Der perfekte Entwickler fällt in die erste Kategorie und ist deshalb leicht zufrieden zu stellen - vorausgesetzt, er findet das ideale Umfeld für sich und sein Talent. Nach Biens Ausführungen, die er im Rahmen der OOP-Fachkonferenz "Software meets Business" präsentierte, empfindet der perfekte Entwickler das Schreiben von Code in erster Linie als Genuss und nicht als Mittel zum Zweck. Er ist in der Lage, Wissen weiterzugeben, eigenes Unwissen und Fehler zu erkennen, Probleme und Änderungen schnell zu kommunizieren, jeden Tag dazuzulernen, die bestmögliche Problemlösung zu erkennen und andere im Team von dieser zu überzeugen. Er kann politische Entscheidungen von oben akzeptieren, neue Technologien und Entwicklerwerkzeuge mit vorhandenen vergleichen sowie sich selbst eingestehen, dass es immer andere Entwickler gibt, die mehr wissen und mehr können als er selbst. Um Software-Entwickler in diesen Idealzustand zu versetzen, müssen sie ein Umfeld vorfinden, das ihnen die bestmöglichen Arbeitsbedingungen schafft. Bien hat die fünf wesentlichen Anforderungen zusammengetragen:

Entwickler brauchen gute Hardware

Gute Hardware kostet fast nichts. Gutes Personal ist teuer. Ein Entwickler sollte die Möglichkeit haben, seine Arbeitsgeräte selbst auszusuchen (selbst wenn es um Mac, Linux und mehrere Bildschirme geht). Gute Hardware sorgt für eine hohe Motivation und höhere Effizienz. Es ist mittelfristig wesentlich effektiver, von guten Programm zu profitieren, als an Arbeitsspeicher, Prozessorleistung oder gar am Rechnerdesign zu sparen. Viele Unternehmen haben das noch immer nicht begriffen.

Entwickler brauchen Anerkennung

Wenn ein Projekt schief geht, brauchen Manager einen Sündenbock. Wenn ein Projekt gelingt, wird dagegen niemand gelobt und erhält gar eine offizielle Anerkennung. Oft würde schon ein einfaches "Gut gemacht" genügen - auch das steigert die Motivation der Mitarbeiter. Viele Vorstände glauben, dass Analysten, Designer und Architekten die wahren Erfolgsgaranten in Softwareprojekten sind. Entwickler sind ihrer Meinung nach austausch- und auslagerbar - daher brauchen sie auch nicht besonders hervorgehoben zu werden.

Was Entwickler noch brauchen und was gute Entwicklerteams auszeichnet, lesen Sie auf der nächsten Seite.