SAP-Arbeitsmarkt: Geld und gute Jobs

13.02.2008
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Während sich die Einstiegschancen für Hochschulabsolventen gebessert haben, sind Umsteiger und ältere SAP-Profis kaum gefragt.

Am stärksten gesucht sind SAP-Softwareexperten für Logistik (19,9 Prozent) und Rechnungswesen (16,3 Prozent). Dahinter folgen laut einer aktuellen Studie der Apentia Consulting Group, München, Business Intelligence (elf Prozent), Personalwirtschaft (5,9) und Industry Solutions (vier Prozent). Auf Customer-Relationship-Management (CRM) spezialisierte SAP-Experten werden von 5,2 Prozent der Firmen gesucht, 3,8 Prozent brauchen erfahrene Financials-Experten. Die Spezialisierung geht noch tiefer. In der Logistik sind die Module Materialwirtschaft (28 Prozent) und Vertrieb (27 Prozent) stark und die Module Customer Service (vier Prozent) und Qualitäts-Management (drei Prozent) eher wenig gefragt. Viele Arbeitgeber fahnden fürs Rechnungswesen nach SAP-Experten mit Erfahrung in Finanzbuchhaltung (44 Prozent). Nur drei Prozent suchen jemanden für das Unternehmens-Controlling.

Berater wollen ihre Mannschaften verdoppeln

SAP-Spezialisten, die nicht nur Module kennen, sondern auch Branchen, haben auf dem Arbeitsmarkt gute Aussichten.
SAP-Spezialisten, die nicht nur Module kennen, sondern auch Branchen, haben auf dem Arbeitsmarkt gute Aussichten.
Foto: Apentia

Allerdings reichen Modulkenntnisse nicht aus. Neben fachlichen Skills müssen SAP-Experten auch über Prozess- und Branchen-Know-how verfügen. Laut Apentia wird auf Branchenwissen insbesondere in Banken und Versicherungen, aber auch bei Arbeitgebern aus dem Handel und der Energieversorgung sowie der Prozessindustrie Wert gelegt. Weit mehr als Anwenderfirmen suchen Beratungshäuser nach SAP-Experten. "Zum Teil wollen die Unternehmen bis zu 300 SAP-Berater einstellen", beschreibt Apentia-Geschäftsführer Ralf Breitenfeldt die hohe Nachfrage. "Viele Beratungshäuser möchten ihren Personalbestand innerhalb der nächsten zwei Jahre sogar verdoppeln. Weil Kundenaufträge mangels Fachkräften nicht mehr ausgeführt werden können, ist die Personalsuche inzwischen Vorstandssache geworden."

Als Folge des Fachkräftemangels sind auch die Chancen von Hochschulabsolventen gestiegen. Laut Apentia bilden immer mehr Unternehmen Einsteiger selbst aus oder richten entsprechende Trainee- und MBA-Programme ein. Gute Aussichten haben Nachwuchskräfte in Informatik, Wirtschaftsinformatik und BWL, die sich während des Studiums schwerpunktmäßig mit SAP-Software befasst und entsprechende Praktika absolviert haben. Favorisiert werden jedoch unverändert SAP-Experten mit mindestens dreijähriger Berufserfahrung.