Informationsüberflutung

Technologiekonzerne kämpfen mit der Informationsflut

16.06.2008
Von pte pte
Namhafte Unternehmen wie Intel, Google und Microsoft haben die Non-Profit-Organisation "Information Overload Research Group" gegründet.

Diese will Produktivitätsverluste aufgrund von Informationsüberfluss bekämpfen. Die Auswirkungen von E-Mails, Instant Messages und Telefonanrufen auf den Arbeitsprozess sollen untersucht werden, berichtet die "New York Times". US-Unternehmen kostet die Produktivitätssenkung durch unnötige Unterbrechungen laut Basex jährlich 650 Mrd. Dollar. Technologiekonzerne, die ironischerweise für jene Erfindungen verantwortlich sind, die den Arbeitsprozess stören können, erhoffen sich Wettbewerbsvorteile, wenn sie praktikable Auswege finden.

Intel hat in einer achtmonatigen Studie herausgefunden, dass jene Mitarbeiter, die dazu angehalten wurden, Unterbrechungen zu vermeiden, weitaus produktiver und kreativer waren als sonst, denn die Ausmaße des Problems werden oft unterschätzt. Ein durchschnittlicher Angestellter im IT-Bereich, der den ganzen Tag vor seinem Computer verbringt, überprüft seinen Posteingang 50-mal täglich auf neue Mails, verwendet 77-mal am Tag Instant Messenger und besucht durchschnittlich 40 Webseiten täglich, ergab eine Studie von RescueTime, einem Unternehmen, das Gewohnheiten von Computernutzern untersucht.

Programmentwickler machen sich nun verstärkt Gedanken darüber, wie die Arbeit mit digitaler Kommunikation produktiver gestaltet und Unterbrechungen minimiert werden können. Für User von Googles Maildienst G(oogle)mail gibt es bereits die Möglichkeit, sich selbst für 15 Minuten aus dem E-Mail Account auszusperren. Diese Sperre kann allerdings leicht umgangen werden, indem man die Escape-Taste drückt. Die Initiatoren der "Information Overload Research Group" wollen vor allem die falsche Verwendung des Mediums E-Mail verhindern. In manchen Großraumbüros wird sogar mit den Tischnachbarn nur noch per E-Mail kommuniziert. (pte)