Gut ein Jahr nach der Übernahmen der IT-Tochter des Reiseveranstalters TUI durch die indische Sonata fühlt sich das Unternehmen reif, den externen deutschen Markt mit Offshore-Services anzugehen. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge die Umstrukturierung abgeschlossen.

Geschäftsführer der TUI InfotTec ist Heinz Kreuzer, der im Zuge der Neuausrichtung seinen Posten als CIO von TUI räumen musste. Unter seiner Leitung hatte der Reisekonzern schon 2003 damit begonnen, den indischen Softwaremarkt zu sondieren. Aus der Projektarbeit mit Sonata ergab sich die Idee, die erworbene Kompetenz und Erfahrung mit Offshore-Modellen als Wettbewerbsvorteil zu nutzen und so das Unternehmenswachstum in Deutschland zu fördern.

Nun möchte der Anbieter als - eigenen Angaben zufolge - erster deutscher IT-Dienstleister mit Basis in Indien von Hannover aus Offshoring-Dienste für mittelständische Unternehmen betreiben. Dafür stehen 420 Mitarbeitern in Hannover, Hyderabad und Bangalore zur Verfügung. Die Kombination aus Onsite-Mitarbeitern in Deutschland und Offsite-Ressourcen in Indien soll typische Offshore-Probleme vom Kunden fernhalten. Zu den üblichen Schwierigkeiten zählen etwa eine fehlerhafte Kommunikation mit den ausländischen Entwicklungsteams, die schleppende beziehungsweise schlechte Umsetzung branchenspezifischer Anforderungen sowie die Beschaffung von Arbeitserlaubnissen und Visa für indische Experten. Neben branchenübergreifenden Services wie das IT-Infrastruktur-Management sowie der IT- und Rechenzentrumsbetrieb wollen die Hannoveraner mit industriespezifischen Lösungen für Unternehmen aus den Branchen Tourismus, Finanzdienstleistungen und Fertigung punkten. (jha)