Prozessoptimierung und ihre Tücken

25.01.2006
Von Wolfgang Müller
Der Umgang mit Business-Process-Management-Lösungen (BPM) ist nicht trivial. Schon die Kopplung von Modellierungs-Tools und BPM-Engine birgt ihre Probleme.

Prozessdenken und -optimierung als Ziel betriebswirtschaftlicher Ausrichtung haben sich in der Produktion längst etabliert. Nach der Welle der technischen Automatisierung in den 80er Jahren sind die Unternehmen hier mittlerweile dazu übergangen, ihre Prozesse auch softwareseitig weitgehend zu automatisieren.

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  • wie weit die Prozessoptimierung in deutschen Firmen gediehen ist;

  • welche Schritte für eine erfolgreiche Optimierung erforderlich sind;

  • was bei der Einführung von BPM-Lösungen zu beachten ist.

Quelle: Tiscon AG
Quelle: Tiscon AG

In den Verwaltungsapparaten hingegen haben sich - zumindest in Deutschland - das auf eine effiziente Gestaltung von betrieblichen Abläufen gerichtete Denken in Prozessen sowie deren Optimierung mittels softwaretechnischer Automatisierung nur in einigen Bereichen durchsetzen können, darunter vor allem in Banken und Versicherungen.

Doch wirtschaftlicher Druck und sinkende Margen werden dazu beitragen, dass auch hier künftig verstärkt auf Methoden und Techniken der Prozessoptimierung zurückgegriffen wird. Noch fehlt den meisten Unternehmen allerdings das notwendige technische Wissen und das Prozess-Know-how.

Hindernisse bei der Gestaltung effizienter betrieblicher Abläufe

Grundlegend für eine Prozessoptimierung ist, das hierarchische Abteilungsdenken aufzu- geben und dazu überzugehen, Prozessketten bereichsübergreifend zu definieren. Gleichzeitig sollte eine Instanz im Unternehmen geschaffen werden, die für die Einhaltung und kontinuierliche Optimierung von Abläufen zuständig ist. Doch selbst in Betrieben mit ausgeprägtem Bewusstsein für die Probleme und Potenziale des Prozessdenkens scheitert die Ablaufoptimierung bereits in einem sehr frühen Stadium: Verantwortlich dafür ist meist die mangelnde Bereitschaft der Mitarbeiter, über Abteilungsgrenzen hinweg Auskunft über die eigene Leistungsfähigkeit zu erteilen, aber auch übermäßiger Druck von Seiten der Geschäftsführung.