Unter Todd Bradley

HP legt PC- und Druckersparten zusammen

21.03.2012
Hewlett-Packard kommt nicht zur Ruhe. Die Idee, seine weltgrößte PC-Sparte abzustoßen, ließ der US-Konzern zwar fallen. Jetzt soll der Bereich aber nach Medienberichten mit dem schwächelnden Drucker-Geschäft zusammengelegt werden.

Hewlett-Packard krempelt laut US-Berichten sieben Monate nach dem gescheiterten Konzernumbau des deutschen Chefs Léo Apotheker erneut sein Geschäft um. Diesmal sei der Plan, die Druckersparte in den PC-Bereich zu integrieren, schrieben die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und das zum "Wall Street Journal" gehörende Blog "All Things Digital" sowie später auch die "New York Times" am Dienstag. Die neue Konzernchefin Meg Whitman wolle damit wie angekündigt die Unternehmensstruktur verschlanken.

Soll die zusammengelegte PC- und Druckersparte leiten: Todd Bradley
Soll die zusammengelegte PC- und Druckersparte leiten: Todd Bradley
Foto: Hewlett-Packard

Der neue große Bereich mit einem Jahresumsatz von zuletzt über 65 Milliarden Dollar solle von dem bisherigen PC-Chef Todd Bradley geführt werden, hieß es weiter. Der seit zehn Jahren für die Druckersparte zuständige Vyomesh Joshi werde HP verlassen.

Der einstige SAP-Chef Apotheker hatte die Investoren im vergangenen August mit dem Plan schockiert, den PC-Bereich - den größten der Welt - abzustoßen. Die Idee, auf das deutlich renditestärkere Geschäft mit Software und Dienstleistungen zu setzen, und dafür 40 Milliarden Dollar an Umsatz abzukoppeln, kam nicht gut an. Nachdem der Aktienkurs dahinschmolz, musste Apotheker gehen. Seine Nachfolgerin, die frühere eBay-Lenkerin Whitman, machte den Plan schließlich rückgängig. Zugleich versprach sie eigene Veränderungen.

HP macht der schwache PC-Markt zu schaffen - das Geschäft mit klassischen Personal Computern wächst kaum noch, während der Absatz der Smartphones und Tablets boomt. In diesem Markt ist Hewlett-Packard aber gar nicht mehr vertreten, während Rivalen wie Apple oder Samsung das Rennen machen. Zudem ist auch die Druckersparte nicht mehr die verlässliche Geldmaschine von einst. Zuletzt machten dem Bereich unter anderem Produktionsprobleme nach dem Erdbeben in Japan und den Überflutungen in Thailand zu schaffen.

Eine gewisse Ironie hat, dass es nicht der erste Versuch von HP wäre, die beiden Sparten zusammenzuführen. Schon die damalige Chefin Carly Fiorina machte dies 2005. Ihr Nachfolger Mark Hurd machte den Schritt kein Jahr später wieder rückgängig. Am Mittwoch versammeln sich die Hewlett-Packard-Aktionäre zur Hauptversammlung - der Unternehmensumbau dürfte dort jetzt auf jeden Fall zum Thema werden. (dpa/tc)