Aktie fällt

Dell spürt schwache PC-Nachfrage

22.02.2012
Dem Computerkonzern Dell macht der schwächelnde PC-Absatz zu schaffen.

Viele Menschen greifen mittlerweile lieber zu einem iPad oder einem anderen Tablet-Computer. Im vierten Finanzquartal musste Dell im Geschäft mit Privatkunden einen leichten Rückgang hinnehmen. Im Geschäft mit Firmenkunden und Behörden konnte der Hersteller die Schwäche dadurch ausgleichen, dass Dell verstärkt Dienstleistungen rund um die Informationstechnik anbietet.

Dank des Servicegeschäfts wuchs der Umsatz in den drei Monaten bis Anfang Februar noch um zwei Prozent auf 16 Milliarden Dollar (12,1 Milliarden Euro). Die Kunden würden Dell heute nicht mehr als reinen PC-Hersteller wahrnehmen, sagte Gründer und Konzernchef Michael Dell am Dienstag. Er hatte den Umbau zu einem breit aufgestellten Computerkonzern angestoßen, nachdem das PC-Geschäft immer weniger abgeworfen hatte.

Zuletzt musste Dell allerdings höhere Kosten verdauen. Der Gewinn fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf unterm Strich 764 Millionen Dollar. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was Apple zuletzt mit seinen iPhone-Handys, iPads und Mac-Computern im Quartal verdient hatte: 13,1 Milliarden Dollar.

Dell versucht mit dem Ausbau des Servicegeschäfts, dem Druck zu entkommen. Dabei wandelt der Computerbauer auf den Spuren des erfolgreichen IT-Urgesteins IBM . Der Betrieb von Rechenzentren oder die IT-Beratung sind üblicherweise profitabler als der Verkauf von Hardware. Denn es gibt fast immer jemanden, der den PC billiger anbietet. Die Angreifer von Dell sitzen vor allem in Asien und heißen Acer, Asus oder auch Lenovo.

Die Dell-Aktie fiel nachbörslich um gut fünf Prozent. Für Enttäuschung sorgte bei den Anlegern auch, dass Dell im laufenden Quartal mit einem Umsatzschwund von sieben Prozent rechnet. Analysten hatten bislang mit einem besseren Abschneiden kalkuliert.

Dell ist nach den Zahlen der Marktforschungsfirma Gartner die Nummer drei der PC-Branche hinter Hewlett-Packard und der chinesischen Lenovo, die bereits 2004 das PC-Geschäft von IBM übernommen hatte. HP legt seine Bilanz am späten Mittwoch vor.

Nach Angaben von Gartner stagnierte der Computerabsatz im vergangenen Jahr wegen der schleppenden Erholung in den USA und der Schuldenkrise in Europa. Erschwerend hinzu kam die Konkurrenz durch die neuen mobilen Geräte. Die Lage bei Dell passt da ins Bild: Der Hersteller vermeldete vor allem Probleme in seiner Heimat USA, wo Apple mit iPhone, iPad und Mac besonders erfolgreich ist. (dpa/tc)