HP-CEO

Léo Apotheker warnt vor weiterem schwierigem Quartal

17.05.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
In einem internen Memo ans Top-Management von Hewlett-Packard hat Konzernchef Léo Apotheker vor einem weiteren schwierigen Quartal gewarnt.

Nachdem die Agentur Bloomberg das Memo in die Finger bekam (möglicherweise eine "gezielte Indiskretion") und veröffentlichte, sackte der Kurs der HP-Aktie gestern gleich mal um fünf Prozent durch.

HP müsse "auf jeden Penny schauen und jedes Hiring minimieren", appelliert Apotheker in dem Memo. Die bisherige Planung für die Belegschaftsstärke könne sich das Unternehmen "angesichts des Drucks auf unser Geschäft nicht leisten". Das Schreiben datiert laut Bloomberg bereits vom 4. Mai und ging unter anderem an den Chef der PC-Sparte, Todd Bradley, und an Finanzchefin Cathie Lesjak.

"Das Q3 [endet im Juli, Anm. d. Red.] wird ein weiteres schwieriges Quartal, eines in dem wir hart um Umsatz und Gewinn ringen werden", schreibt Apotheker. "Wir haben absolut keinen Raum für profitlosen Erlös oder irgendwelche überflüssigen Ausgaben."

HP hatte bereits im Februar mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal enttäuscht; die Prognose lag sowohl für Umsatz als auch Gewinn unter den Erwartungen der Analysten. HP hatte das mit unerwartet schwacher Nachfrage nach seinen IT-Dienstleistungen und Consumer-Produkten begründet. Branchenbeobachter erwarten deswegen bereits einen Stellenabbau.

"Es setzt sich hier fort, was wir zuletzt von HP gesehen haben - schwach über dem Strich, aber bessere Kostenkontrolle", zitiert Bloomberg den Analysten Brian Marshall von Gleacher und Co..

Die HP-Aktie fiel gestern im nachbörslichen Handel um bis zu 5,1 Prozent auf 37,76 Dollar. Vor dem Börsenschluss hatte das Papier im regulären NYSE-Handel bereits 61 Cent auf 39,80 Dollar nachgegeben.

HP hat die Veröffentlichung seiner aktuellen Quartalszahlen nun auf heute Morgen (US-Zeit) vorgezogen, eigentlich sollte die Bilanz erst am Mittwochnachmittag veröffentlicht werden. Die von Bloomberg befragten Analysten erwarten im Schnitt ein Pro-forma-EPS von 1,21 Dollar bei Einnahmen von 31,5 Milliarden Dollar.