US-Start-up

Lytro will das Fotografieren revolutionieren

22.06.2011
Erst knipsen - dann scharfstellen: Die junge US-Firma Lytro verspricht nicht weniger als eine Revolution in der Fotografie.

Lytro will in diesem Jahr seine ersten "Light Field Cameras" auf den Markt bringen, bei denen man nicht mehr auf das Fokussieren achten muss. Die neue Technik erlaube, viel mehr Licht und damit Bildinformationen einzufangen als mit herkömmlichen Linsen und Bildsensoren möglich ist. Mit Hilfe spezieller Software könne man nachträglich einzelne Bereiche des fertigen Bildes scharf erscheinen lassen, erläuterte das Start-up auf seiner Website am Mittwoch. Zur Darstellung gibt es dort auch eine Galerie aus Bildern, die Internet-Nutzer selbst verändern können.

Lytro-Gründer Ren Ng hatte die Grundlagen der Technik bereits 2006 in einer Dissertation an der Elite-Uni Stanford erläutert. Herzstück ist ein neuer Sensor mit vorgeschalteten "Mikrolinsen", der im Zusammenspiel mit Software viele einzelne Lichtstrahlen einfangen kann - wobei die gespeicherten Daten sehr viel umfangreicher sind als bei üblichen Aufnahmen. Ng nennt sein Verfahren "Lichtfeldfotografie", weil möglichst alle Lichtstrahlen erfasst werden sollen. Die Mikrolinsen sollen einzelne Lichtstrahlen auf ihren kleinen Teil des Fotosensors bannen.

Lytro konnte sich 50 Millionen Dollar von US-Investoren sichern. "Wir haben es die ganze Zeit mit Technologieunternehmen zu tun. Aber es ist selten, dass jemand etwas vorweisen kann, was ein so großer Durchbruch ist", schwärmte Ben Horowitz, Mitbegründer der Investmentfirma Andreessen Horowitz, in der "New York Times". Der Preis für die neuen Kameras ist noch offen. Gründer Ng wollte sich im Gespräch mit dem US-Blog "TechCrunch" nur auf eine Spanne zwischen einem und 10.000 Dollar festlegen. (dpa/tc)