Oracle lässt i64-Superprozessor fallen

HP bekräftigt Itanium-Unterstützung

29.03.2011
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Anzeige  Die Argumente, mit denen Oracle seine Entscheidung begründet, die Softwareentwicklung für Intels Itanium-Plattform einzustellen, werfen viele Fragen auf. Lesen Sie, was wirklich hinter der Oracle-Entscheidung steckt - und wie Itanium-Kunden mit der neuen Situation umgehen sollten.
Foto: Intel

In einer kurzen Pressemeldung teilte Oracle am 22. März der IT-Welt mit, der Software-Konzern werde die Entwicklung seiner Produkte für Intels Itanium-Prozessoren nicht weiterführen. HP als größter Anbieter von Itanium-Rechnern, auf denen nicht selten Software von Oracle läuft, ist von dieser Entscheidung besonders betroffen.

Die Itanium-CPUs sind für geschäftskritische Anwendungen optimiert und werden von Intel als Alternative zu den RISC-CPU-Eigenentwicklungen von IBM (Power7) und Sun ( Sparc) angeboten. Oracle begründet seine Entscheidung zum einen damit, dass Intel angeblich nicht mehr hinter der Itanium-CPU stehe und ein Ende absehbar sei. Das Intel-Management habe, so Oracle, klar zum Ausdruck gebracht, dass "der strategische Fokus von Intel auf seinen x86-Mikroprozessoren liege und die Itanium-Plattform sich dem Ende ihres Lebenszyklus nähere".

Zum anderen soll sich auch HP als größter Hersteller, der Itanium-Server im Angebot hat, aus Oracle-Sicht von der Itanium-Plattform abwenden: Immerhin habe HP-CEO Leo Apotheker kürzlich in seiner ausführlichen Strategiedarstellung den Itanium-Prozessor nicht erwähnt - was Oracle recht eigenmächtig als "Itanium-Aus" auch bei HP interpretiert.