In einer kurzen Pressemeldung teilte Oracle am 22. März der IT-Welt mit, der Software-Konzern werde die Entwicklung seiner Produkte für Intels Itanium-Prozessoren nicht weiterführen. HP als größter Anbieter von Itanium-Rechnern, auf denen nicht selten Software von Oracle läuft, ist von dieser Entscheidung besonders betroffen.
Die Itanium-CPUs sind für geschäftskritische Anwendungen optimiert und werden von Intel als Alternative zu den RISC-CPU-Eigenentwicklungen von IBM (Power7) und Sun ( Sparc) angeboten. Oracle begründet seine Entscheidung zum einen damit, dass Intel angeblich nicht mehr hinter der Itanium-CPU stehe und ein Ende absehbar sei. Das Intel-Management habe, so Oracle, klar zum Ausdruck gebracht, dass "der strategische Fokus von Intel auf seinen x86-Mikroprozessoren liege und die Itanium-Plattform sich dem Ende ihres Lebenszyklus nähere".
Zum anderen soll sich auch HP als größter Hersteller, der Itanium-Server im Angebot hat, aus Oracle-Sicht von der Itanium-Plattform abwenden: Immerhin habe HP-CEO Leo Apotheker kürzlich in seiner ausführlichen Strategiedarstellung den Itanium-Prozessor nicht erwähnt - was Oracle recht eigenmächtig als "Itanium-Aus" auch bei HP interpretiert.