Ratgeber RoI

Rechnet sich Server-Virtualisierung?

08.02.2011
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Wie kalkuliert man Virtualisierungs-Projekte?

Wie aber kalkuliert man ein Virtualisierungs-Projekt am besten? Die Arbeit beginnt mit einer gründlichen Analyse: Welche Applikationen laufen im Unternehmen auf welchen Servern? Welche davon sollen weiter genutzt werden, welche sind möglicherweise überflüssig? Lohnt es sich eventuell, vor der Server-Virtualisierung zuerst einmal die Anwendungen zu konsolidieren, zum Beispiel aus mehreren E-Mail-Systemen eines zu machen oder weitgehend ungenutzte oder redundante Anwendungsleichen schlicht zu entfernen?

Mit der gleichen Gründlichkeit gilt es, sich den Server-Bestand und die angeschlossene Peripherie anzusehen. Server-Typen, Alter, Leistungsfähigkeit, Stromverbrauch, Kühl- und Platzbedarf, aber auch die Ausstattung mit schnellen Ports sind hier wichtige Parameter. Am Ende dieser Phase sollte das Virtualisierungsteam einen genauen Überblick über die vorhandenen Server und Applikationen haben, die später auf den virtualisierten Servern laufen sollen. Dazu gehört auch, den Ressourcenbedarf der Applikationen und deren Nutzungscharakteristik zu kennen. Zwar gibt zum Beispiel VMware in seinem TCO-Kalkulator eine Default-Konsolidierungsrate von 1:12 an. „Es gibt auch Systeme, auf denen 20 oder 50 Anwendungen laufen“, sagt Schwab, allerdings sei das die Ausnahme. Entscheidend sei aber, wann die Anwendungen wie viele Ressourcen brauchen. Laufen drei Programme gleichzeitig am Monatsende auf Hochtouren, könnten sie allein schon die maximale Leistung eines Systems überschreiten. „Hier wird man um Messungen nicht herumkommen“, so Schwab. Ungeschickte Konfigurationen führten statt zu Leistungsverbesserungen zu Verzögerungen oder gar Downtime; folgerichtig gehörten Systeme mit gleichlaufenden Leistungsspitzen nicht auf einen Server. Sein Rat: „Am besten mischt man einige Anwendungen, die die CPU stärker belasten, mit solchen, die eher Ein-/Ausgabe-intensiv sind.“