Wiedergeburt des Thin Client

5 Argumente für virtuelle Desktops

30.11.2012
Von Hartmut  Wiehr

5. Kunden haben die Wahl

Mit Citrix XenDesktop und VMware View stehen heute die wesentlichen Bausteine für eine VDI-Lösung zur Verfügung. Beide Hersteller haben ihren eigenen Bare-Metal-Hypervisor (Typ 1). Beide steuern die Benutzeranfragen direkt zu den jeweiligen virtuellen Plattenbereichen. Und beide liefern browser-basierte Management-Werkzeuge sowie eigene Transportprotokolle – HDX (High Definition Experience) bei Citrix und PCoIP (PC over IP). Neben diesen proprietären Protokollen unterstützen beide Produkte auch Microsoft RDP (Remote Desktop Protocol).

Ein Vergleich zwischen beiden Ansätzen, den unsere US-Schwesterzeitschrift "InfoWorld“ vor einigen Monaten veröffentlichte, kommt zu diesem Urteil: "XenDesktop und View unterscheiden sich in der allgemeinen Funktionalität kaum voneinander. Unterschiede gibt es neben den Verbindungsprotokollen hauptsächlich beim Hypervisor-Support. XenDesktop läuft auf den drei wichtigsten Hypervisor-Plattformen: XenServer, vSphere von VMware und Hyper-V von Microsoft. View ist dagegen eng verzahnt mit vSphere und unterstützt keine andere Plattform.

Bei den Endgeräten unterstützen beide Windows, Linux, iOS und Android. Citrix unterstützt darüber hinaus auch Mac OS X, Solaris, HP-UX, DOS, Symbian und einen java-basierten Client.

Fast gleichauf in der Bewertung von InfoWorld.
Fast gleichauf in der Bewertung von InfoWorld.
Foto: Infoworld

InfoWorld sieht insgesamt so wenig Unterschiede zwischen beiden Lösungen, dass sie in fast allen Testkategorien gleich abschneiden. Siehe hierzu diese Tabelle:

Wie der Analyst Giorgio Nebuloni von IDC mitteilt, muss man für die nächsten Jahre von einem starken Wachstum bei VDI ausgehen. Das belege schon allein die allgemeine Ausbreitung der Virtualisierung in den Unternehmen. Ausgehend von Server-Virtualisierung erfasse sie immer mehr Bereiche. Gerade Citrix und VMware legen mit jährlichen Wachstumsraten von mehr als zwölf beziehungsweise mehr als 30 Prozent deutlich zu. Client-Virtualisierung werde, so seine Prognose, davon eindeutig profitieren.

Nebuloni spricht von einem "riesigen Wachstumspotential für dieses Segment". Das hänge auch damit zusammen, dass die Marktdurchdringung bisher noch nicht sehr weit fortgeschritten sei.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.