CX1-LC

Cray drückt Supercomputer-Preis auf 12.000 Dollar

20.07.2009
Von pte pte
Der HPC-Systemhersteller (High Performance Computing) Cray hat mit dem "CX1-LC" einen Desktop-Supercomputer vorgestellt, der laut Unternehmen in Basis-Konfiguration schon für unter 12.000 Dollar zu haben ist.

Damit erreicht der von absoluten Höchstleistungssystemen bekannte Hersteller von oben kommend ein Preissegment, das andere Anbieter von der Seite schwächerer Desktop-Systeme her aufrollen. Das umfasst insbesondere Nvidias Konzept der Personal Supercomputer mit "Tesla"-Beschleunigerkarten auf GPU-Basis (Grafikprozessor). Tesla zeigt dabei klar, wie verschiedene Computer-Welten heute miteinander verschmelzen. "Wir haben auch mit Cray zusammengearbeitet", betont Nvidia-Sprecher Jens Neuschäfer gegenüber pressetext.

Crays CX1-LC kann mit ein bis vier regulären Compute-Blades mit Xeon-Prozessoren sowie bis zu zwei speziellen Blade-Einheiten konfiguriert werden. Bei letzteren kann es sich etwa um Storage- oder Visualisierungs-Blades handeln, aber auch um General-Purpose-GPUs, die die Verarbeitung normaler Rechenaufgaben beschleunigen - wie beispielsweise eben Tesla-Karten von Nvidia. Cray will mit seinem Desktop-Superrechner nicht zuletzt Ingenieure oder Wissenschaftler ansprechen, die einen günstigen HPC-Einstieg wagen wollen. "Ein großer Vorteil des CX1-LC ist, dass das System bei mehr Leistungsbedarf in einem Vormittag auf ein CX1-System aufgerüstet werden kann", heißt es seitens Cray gegenüber pressetext. Dann stehen acht den Anforderungen entsprechend konfigurierbare Blades zur Verfügung, sodass die Rechenleistung weiter gesteigert wird. Auch betont man, dass CX1-LC eine aktive Geräuschdämpfung bietet, wodurch die Lösung vergleichsweise leise sein sollte.

Für Kunden stellt sich im Bereich der Desktop-Supercomputer somit die Frage, wie viel Rechenleistung sie sofort, aber auch mittelfristig brauchen. Denn der Einstiegspreis des Cray-Angebots bezieht sich auf ein Basis-System mit nur einer Compute-Blade. Im Vergleich dazu sind fertige, Tesla-basierende Personal Supercomputer im Tower-Format beispielsweise von transtec relativ günstig, lassen aber nicht annähernd so stark aufrüsten wie der CX1-LC oder andere Blade-Systeme. Beide Arten von Desktop-Superrechnern liegen mit der Möglichkeit, CPUs und GPUs für Hochleistungsanwendungen zu kombinieren, jedenfalls im Trend. "Es wird im gesamten HPC-Bereich immer mehr zu solchen Hybridsystemen kommen", meint Neuschäfer. Ein Beispiel für ein Hybridsystem findet sich schließlich auch an der Spitze der HPC-Pyramide - mit "Roadrunner" von IBM, dem ersten Supercomputer der Welt, der in Sachen Rechenleistung die Petaflop-Marke von einer Billiarde Operationen pro Sekunde geknackt hat. (pte)