Server-Konsolidierung und Remote Control

Ein Administrator steuert 400 PCs

10.07.2009
Von Retro Vogt
Mit einer konsolidierten Server-Landschaft und einem Remote-Control-Konzept spart der Schweizer Kanton Luzern Energiekosten und vereinfacht die Verwaltung seiner 4500 PCs.

Das Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern besitzt 4700 Rechner, die auf 30 Standorte in der ganzen Region verteilt sind. Jeden Tag nutzen 16.000 Schüler, 2000 Lehrkräfte und 700 Verwaltungsmitarbeiter die Geräte. Bis vor vier Jahren war jedes Schulgebäude mit eigenen Servern - insgesamt 80 Stück - ausgerüstet. Für Support und Wartung beschäftigten die Standorte bis dahin jeweils verantwortliche Informatiker. Die dezentrale Organisation, der damit verbundene Wartungsaufwand und die hohen Energiekosten bewogen die Luzerner, die komplette Struktur neu zu überdenken. Ziel war eine zentralisierte und effektive Administration. Ab 2004 wurden daher in einem ersten Schritt alle Server nach Luzern umgezogen. Um aber auch die Clients effektiv administrieren zu können, war neue Technik nötig. "Wir suchten nach einem Produkt, das Wartung und Support der Rechner vereinfacht und uns gleichzeitig hilft, Energiekosten zu sparen", erzählt Tony Wyss, der IT-Verantwortliche des Bildungs- und Kulturdepartements.

Fernwartung mit Intel vPro

Die Entscheidung für die Intel vPro-Technologie (siehe unten) fiel dabei quasi ohne Evaluierungsphase. Obwohl Intels Hauptkonkurrent AMD mit seinen Phenom-Prozessoren mit RS780- und SB700-Chipsätzen eine Alternative mit ähnlichen Funktionen anbietet, hat Wyss nicht lange überlegt: "Wir arbeiteten bereits seit vier Jahren mit Intel-Boards und -Prozessoren. Es lag auf der Hand, das bestehende Wissen weiterzuverwenden". Nachdem die wichtigsten Knoten bereits im Jahr 2004 an ein 10-GB-Glasfasernetz angeschlossen worden waren, wurde 2008 damit begonnen, sämtliche Clients auf Intels vPro-Technologie umzurüsten. Betroffen war diesmal allerdings nicht nur das Bildungs- und Kulturdepartement, sondern gleich die gesamte Kantonale Verwaltung, insgesamt also 8500 Rechner.

Das Bildungs- und Kulturdepartement Luzern verwaltet sämtliche PCs remote.
Das Bildungs- und Kulturdepartement Luzern verwaltet sämtliche PCs remote.

Auch für die kantonale Verwaltung Luzern bringe vPro viele Vorteile, erklärt der dafür verantwortliche Projektleiter Lawrence Reid. So ließen sich bis zu 400 Rechner von einem einzigen Techniker verwalten. Probleme und Störfälle können aus der Ferne (Remote Control) analysiert und gelöst werden. Die PCs melden sich sogar selbstständig, wenn sie ein Problem feststellen, etwa Virenbefall, abgestürzte Betriebssysteme oder ein defektes RAM. In solchen Fällen lassen sich einzelne Rechner "auf Knopfdruck binnen weniger Minuten neu aufsetzen", so Reid. Ziel ist, dass die verantwortlichen Techniker sämtliche Probleme remote von Luzern aus lösen und nur dann zu den Standorten fahren, wenn sie Hardware austauschen müssen. "Dadurch sparen wir rund ein Viertel der Kosten", führt Reid aus.