Kein Vertrauen in "SAP pur"


 
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Standardisierungsgrad von SAP-Systemen
Der KPI „Standardisierungsgrad“ stellt den durchschnittlichen Anteil an genutzten Standardtransaktionen in den analysierten Systemen dar. Dieser wird ergänzt um die Informationen Best Practice sowie Worst Case in den jeweiligen Branchen. Die meisten Systeme weisen einen erschreckend niedrigen Standardisierungsgrad auf. Dies ist darauf zurückzuführen, dass viele Unternehmen nach wie vor nicht versuchen, die Vorteile einer Standardsoftware auszuschöpfen, sondern den Standard soweit wie möglich ‚verbiegen’, um Individualansprüchen gerecht zu werden. Häufig haben Entscheidungen im Hinblick auf Standard versus Eigenentwicklungen auch politische und weniger technische Hintergründe. So versuchen viele Landesgesellschaften und Tochterunternehmen, durch spezielle Anforderungen der Konzernkontrolle zu entgehen, hinter der sich in vielen Fällen unter Umständen eine globale Umstrukturierung von einer geographischen Fokussierung auf eine globale Geschäftsbereichsfokussierung verbirgt. Diese Angst der Länder und Fachbereiche wird dann in vielen Fällen mit Spezialanforderungen und kostspieligen Eigenentwicklungen zum Ausdruck gebracht. Eine Harmonisierung der Geschäftsprozesse hat in den meisten Fällen ebenfalls nicht stattgefunden; stattdessen wird versucht, dies über Applikationen zu erzwingen. Insbesondere die Auswertung von Geschäftsdaten und die kontinuierliche Betreuung der SAP-Installation wird damit aber maßgeblich behindert.
 
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