CIO des Jahres 2009

Weitere Preisträger in der Kategorie Großunternehmen

26.11.2009
Von  und Claudia Heinelt
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.

Preisträger G-L

Wolfgang Gößwein, Richter + Frenzel

Position: Bereichsleiter IT (Prokurist).

Branche: Sanitär-Großhandel (Mitarbeiter: 3500).

Ein CIO muss … sich mit Betriebswirtschaft und IT auskennen und die Schnittstelle zwischen IT und Top-Management sein.

Er liest gerade … SAP Solution Manager Enterprise Edition.

Er ärgert sich über … die Reduzierung der IT auf die Rolle eines Kostenfaktors statt eines Business Enablers.

Ein Leben ohne Blackberry ist … für mich unvorstellbar.

Wichtigstes Projekt: Restrukturierung des Bereiches IT in die zwei Teilbereiche IT-Betrieb (IT-Services und Support) sowie Geschäftsprozessoptimierung und IT-Applikationen.

Beschreibung: Trennung von IT-Betrieb (IT-Commodities) und IT-Applikationen (Intellektuelles Kapital); durch Fokussierung auf zwei Abteilungen wird Silodenken überwunden; Erweiterung der Aufgaben des Bereiches vom Serviceerbringer zum internen Berater; Möglichkeit zum Treffen von Make-Or-Buy-Entscheidungen im Betriebsumfeld; Erbringen der Prozesse nach ITIL und CobIT (in Einführung).

Zeitrahmen: Beginn Januar 2008, Plan Ende 2009.

alle 50 IT-Mitarbeiter.

Seit 01.09.2009 ist er Global Head of IT bei der MHM Holding.

Dr. Michael Heyder, Berufsgenossenschaft Metall Nord Süd

Position: IT-Manager.

Branche: Gesetzliche Unfallversicherung .

Ein CIO muss … mit seiner Vision bei der Geschäftsführung und den IT-Mitarbeitern erfolgreich sein.

Er liest gerade … Richard David Precht "Wer bin ich und wenn ja, wie viele?"

Er ärgert sich über … Menschen, die sich das Motto "Dumm stellen schafft Freizeit" zu eigen machen.

Ein Leben ohne Blackberry ist … für mich kein Problem

Wichtigstes Projekt: Einführung der ERP-Software vita.APPLICATIONS für sechs Berufsgenossenschaften.

Beschreibung: Entwicklung und Einführung der Software für die Kernaufgaben einer Berufsgenossenschaft mit Prävention.

Projektbereiche: IT-Sicherheit; Vernetzung / Telefonie; ERP; Branchensoftware; Datenqualität / -Management; Compliance; ECM, Dokumenten-Management, Archivierung; Messaging und Collaboration; Konsolidierung (IT-Infrastruktur); Output-Management; Outsourcing; Saas (aber kein On-demand-Computing); Mobile Computing; Anwendungsentwicklung.

IT-Umgebung: Microsoft .NET, Programmiersprache C#; Entwicklung eines eigenen Frameworks (vita.FRAMEWORK) und eines eigenen Designstudios (vita.STUDIO).

IT-Projektmitarbeiter: 90 - 100 (IT-Mitarbeiter allg.: zirka 170).

Herausforderungen: Umstellung von der Papierakte zur kompletten elektronischen Akte für alle Fachbereiche. Einfache Tätigkeiten in den Bezirksverwaltungen (Registratur, Aktensuche) wurden unnötig, höher qualifizierte Arbeiten entstanden. Dies führt zu Änderungen in der Entgeltstruktur und zu notwendigen Abstimmungen mit den Personalräten.Forderung der Personalräte nach Zertifizierung des Produkts bzgl. Softwareergonomie und Gebrauchstauglichkeit durch ein unabhängiges Zertifizierungsunternehmen. Erstellung des Zertifikats durch die TÜV Rheinland Product Safety GmbH im Juni 2009.

Zeitrahmen: Entwicklungs- und Einführungszeit der drei Vorprodukte (zirka zwei Jahre); Entwicklungs- und Einführungszeit von vita.APPLICATIONS (zirka zwei Jahre).

Bernd Hilgenberg, Fressnapf

Position: Ressortleiter IT.

Branche: Handel mit Tiernahrung- und Zubehör (7000 Mitarbeiter).

Ein CIO muss … sich für die Prozesse im Unternehmen mit verantwortlich fühlen und mit dem Business als Ansprechpartner auf Augenhöhe arbeiten.

Er liest gerade … Richard David Precht: "Wer bin ich - und wenn ja wie viele?"

Er ärgert sich darüber … dass viele Vertriebsmitarbeiter die eigenen Produkte weniger gut kennen als ihre Kunden.

Ein Leben ohne Blackberry … ist für mich schwer vorstellbar, weil Anforderungen von heute nur mit Werkzeugen wie diesem abgebildet werden können.

Wichtigstes Projekt: SMART - System for Management Analysis, Reporting & Transparency.

Beschreibung: Mit SMART sollen die Voraussetzungen für ein weiteres beherrschbares Wachstum geschaffen werden. Ziel ist es, ein Data Warehouse als "Single Point of Truth" aufzubauen, das Berichtswesen und die Analysefunktionen zu optimieren und die Verantwortlichkeiten für die Datenqualität klar zu definieren. Das Berichtswesen, das bisher ausschließlich offline in Form von PDFs existiert, soll um eine Online-Komponente ergänzt werden, über die rund 1500 Empfänger mit Berichten versorgt werden.

Projektbereiche: Business Intelligence; Datenqualität / -Management.

Kernprodukte: Pentaho Kettle, Microsoft SQL Server Enterprise Edition, Microsoft Sequel Server Integration Services, Hyperion Integration Services, Hyperion Essbase, cognos (mittlerweile als Berichtsgenerator ausgewählt).

IT-Umgebung: Das Projekt ist in unsere nach Fressnapf-Standards gestaltete konsistente Systemlandschaft eingebettet. Diese kennzeichnet sich dadurch, dass wir Open Source Linux-Tools einsetzen, wo immer das möglich ist - so auch in diesem Projekt. Ansonsten kommen Standardsysteme von Microsoft, Oracle und IBM zum Einsatz.

Herausforderungen: Abstellen von Prozessproblemen, die zuvor als reine IT-/Controlling Themen adressiert wurden.

IT-Mitarbeiter gesamt: 62.

Projektbudget: eine Million Euro (IT-Budget allg.: sechs Millionen Euro).

Zeitrahmen: Zwölf Monate.

Johann Kandelsdorfer, OMV

Position: CIO.

Branche: Öl und Gas (40.000 Mitarbeiter).

Ein CIO muss ... einen strategischen Weitblick haben.

Er liest gerade ... Jeff Jarvis: "Was würde Google tun".

Er ärgert sich über … Entscheidungsschwäche.

Ein Leben ohne Blackberry ist für mich … in meiner Position nicht vorstellbar.

Wichtigstes Projekt: IRIS.

Beschreibung: SAP-Prozessharmonisierung Downstream Business in Central- und Eastern Europe.

Kernprodukte und IT-Umgebung: SAP.

Herausforderungen: Change- und Stakeholder-Management.

IT-Projektmitarbeiter: zirka 200 inklusive externer Resourcen (IT-Mitarbeiter allg.: 600 intern, 200 extern).

Projektbudget: rund 50 Millionen Euro (IT-Budget allg.: 230 Millionen Euro).

Zeitrahmen: 2005 - 2009.

Stefanie Kemp, Vorwerk

Position: Group Information Officer.

Branche: Konsumer / Handel (Mitarbeiter: 22.500).

Ein CIO muss … tragfähige IT-Lösungen als messbaren Wertbeitrag liefern.

Sie liest gerade: Dan Brown: "Das verlorene Symbol".
Sie ärgert sich über … selbstverständlich gewordene Verspätungen der Fluglinien.

Ein Leben ohne Blackberry … ist für mich ein Alptraum.

Wichtigstes Projekt: VIA.

Beschreibung: Vorwerk hat sich im Rahmen seiner generellen ERP-Strategie 2002 zur Einführung eines Standard-ERP-Systems in den europäischen Divisionen entschlossen. Nach einer Marktevaluierung fiel die Entscheidung auf SAP. Das System sollte in mehreren europäischen Ländern eingeführt werden. Im Rahmen eines Template-Ansatzes sollte der Roll-out in die europäischen Länder erfolgen. Zur Unterstützung der Vertriebsfunktionen konnte keines der existierenden SAP-Module eine adäquate Funktion gewährleisten. Somit wurde in dem sogenannten Bereich extended AR (account receivables) sowie Provisionsabrechnung (Commission) eine extensive Eigenentwicklung notwendig.

Projektbereiche: ERP.

Kernprodukte: SAP R/3 - BI - CRM, MS SQL Server, Enterprise Services, MS Dynamics AX, SAP Netweaver 7.1, Open Source, SAP Web AS.

Herausforderungen: Standardisierung und Harmonisierung von Prozessen.

Zeitrahmen: 3 Jahre.

35.

Projektbudget:Beschreibung:

Thomas Kleemann, Klinikum Ingolstadt

Position: Leiter der Abteilung Informationstechnologie und -strategie.

Branche: Gesundheitswesen (Mitarbeiter 3000).

Ein CIO ist dann erfolgreich … wenn er strategisch denkt, integrativ arbeitet und entscheidungsstark auftritt.

Er liest gerade … Fredmund Malik: "Gefährliche Managementwörter: Und warum man sie vermeiden sollte".

Er ärgert sich über … Menschen die nicht mehr nach dem "Warum" oder "Warum nicht" fragen.

Ein Leben ohne Blackberry … ist für mich gelebte Praxis. Mehr und schnellere Informationen, bedeuten nicht bessere Entscheidungen.

Wichtigstes Projekt: Implementierung eines Krankenhausinformationssystems mit integrierten Workflow-Funktionen.

Projektbeschreibung: Implementierung eines Krankenhausinformationssystems mit integrierten Workflow-Funktionen ohne Stillstand des Betriebes.

Kernprodukte: SAP CO, FI, AA, MM, PLM, IS-H, Siemens SOARIAN.

IT-Umgebung: 1200 Client-PC, 150 Server, eigenes Rechenzentrum.

Besondere Herausforderungen: Kurze Projektlaufzeit, Umstellung im laufenden Betrieb, Datenmigration aller Falldaten (10 Jahre) und Buchungsdaten (5 Jahre), Funktionsumfang des Altsystems mit viel Eigenentwicklung musste fast vollständig implementiert werden, Umstellung auf eine Webarchitektur und Browserbedienung, Einführung von Workflows (klinische Pfade) wurde als Entmachtung der Ärzte empfunden, Allgemeine Vorurteile gegen SAP.

Zeitrahmen: sechs Monate.

15 (IT-Mitarbeiter insgesamt: 15).

Projektbudget: Vier Millionen Euro.

Dr. Michael Kollig, Danone

Position: CIO Nord-Ost- und Zentraleuropa.

Branche: Konsumgüter (80.000 Mitarbeiter).

Ein CIO ist dann erfolgreich ... wenn er Technologien bändigt, Menschen begeistert und führt, und immer offen ist für Veränderungen und diese auch vorantreibt und nie den wirtschaftlichen Kontext seines Wirkens aus dem Auge verliert.

Er liest gerade ... Bart Sayle and Surinder Kumar: "Riding the blue train - A leadership plan for explosive growth".

Er ärgert sich über … Ungerechtigkeit in jeder Form.

Ein Leben ohne Blackberry … ist für mich keine Wunschvorstellung da ich die Annehmlichkeiten dieser Technologie zu schätzen weiß, ohne mich von ihr abhängig zu machen.

Wichtigstes Projekt: DAN 2.0

Beschreibung: Im Rahmen dieses Projektes wollen wir unsere Kommunikations- und Kollaborationsinfrastruktur grundlegend erneuern und erweitern. Weiterhin versuchen wir zu verstehen, wie wir die populären Web 2.0 Methoden auch unternehmensintern erfolgreich einsetzen können.

Kernprodukte: Lotus Notes Version 8, Lotus Sametime, Lotus Connections, Lotus QuickR, Radevision Video Gateway, Tandberg HD Video devices.

Herausforderungen: Technologische Herausforderungen bezüglich der real-time Video Datenübertragung. Grosse Anzahl der betroffenen Mitarbeiter und das damit verbundene Veränderungsmanagement

IT-Umgebung: Hauptsächlich kommen die verschiedenen Lotus Kommunikationsprodukte zum Einsatz.

Zeitrahmen: 12 Monate. Projektmitarbeiter: 20 (IT-Mitarbeiter insgesamt: 210).

IT-Budget allg.: global zirka 1,5 Prozent des Umsatzes.

Dr. Michael Kranz, Krones

Position: Bereichsleiter Informationsmanagement.

Branche: Maschinen- und Anlagenbau.

Er liest gerade ... Andreas Eschbach: "1 Billion Dollar".

Er ärgert sich über … ewig Gestrige.

Ein Leben ohne Blackberry … ist für mich kaum vorstellbar. Vorausgesetzt, er wird richtig angewendet.

Wichtigstes Projekt: MUSIK (Mitarbeiterentwicklung und Serviceorientierung für das Informationsmanagement von KRONES).

Projektbereiche: IT-Sicherheit; Vernetzung / Telefonie, Datenqualität / -Management; Service-Management; Compliance, IT-Governance, Wissens-Management; Projekt- und Portfolio-Management; Anwendungsentwicklung.

Kernprodukte: Avaya Call Manager, Jungmann-Leitstand, Frontrange, Völcker ActiveEntry (geplant).

Herausforderungen: Management of Change.

IT-Umgebung: Prozessbeschreibung mit AdoIT, Prozessumsetzung mit FrontRange ("ERP-System der IT"), ServiceDesk-Anbindung per VoIP mit Avaya, Leitstand von Jungmann.

7-10 je nach Phase (IT-Mitarbeiter insgesamt: 180).

Projektbudget: vier bis fünf Prozent des Gesamtbudgets (IT-Budget allg.: 38 Millionen Euro).