Mobilfunk statt WLAN-Hotspot

CeBIT: Günstig Surfen auf der Messe

29.02.2008
Mit Bandbreiten bis zu 144 Mbit/s lockt die CeBIT in ihren Hotspots, doch das Vergnügen ist teuer. Wir zeigen Alternativen.

Gemeinsam mit T-Systems hat die Deutsche Messe AG zur CeBIT ihre WLAN-Installation auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Hat der User ein Notebook oder einen WLAN-Adapter, der 802.11n unterstützt, dann soll er in den Messe-Hotspots mit Geschwindigkeiten von bis zu 144 Mbit/s surfen können. Neben dem neuesten WLAN-Standard 802.11n Draft unterstützen die Funknetze nach Angaben der Messegesellschaft auch die älteren Spezifikationen a, b und g. Die WLANs funken auf der Messe mit der Kennung (SSID) "mobileandmail". Die IP-Adresse wird den Clients dabei automatisch per DHCP zugewiesen.

Geschwindigkeiten von bis zu 144 Mbit/s, wenn sie denn in der Praxis unter Messebedingungen wirklich erreicht werden, klingen auf den ersten Blick viel versprechend. Doch die Begeisterung verfliegt schnell, wenn der potenzielle Surfer einen Blick auf die Preisliste für die Vouchers wirft, die die Messe an ihren Informationsständen "EBi" verkauft. Für eine Stunde Online-Zeit knöpft die Messe ihren Besuchern zehn Euro ab. Für einen Voucher mit vier Stunden Guthaben sind immerhin noch 35 Euro zu entrichten.

Wer diesem modernen Raubrittertum entkommen will, hat mehrere Möglichkeiten. So ist es bereits günstiger, wenn der Surfer nicht über die Messe selbst online geht, sondern über einen der Roaming-Partner die WLANs nutzt. Dazu gehören offiziell etwa O2, T-Mobile, Cbxnet sowie 1und1. Für Vertragskunden von O2 beträgt der finanzielle Schmerz dann beispielsweise 3,95 Euro pro halbe Stunde. T-Mobile-Kunden müssen dagegen genau aufpassen, welchen Vertrag sie besitzen. Nutzer von "web'n'walk Basic" zahlen mit zwölf Euro pro Stunde sogar noch mehr als die Wuchertarife der Messe. Erst wenn der T-Mobile-Benutzer eines der größeren Datenpakete gebucht hat, dann wird für ihn die WLAN-Nutzung auf der Messe günstiger: Er zahlt 4,80 Euro pro Stunde.

Ist die Formel-1-Geschwindigkeit im WLAN nicht erforderlich, hat der Messebesucher noch eine andere Möglichkeit: Im Vergleich zu den CeBIT-Preisen ist die sonst immer als zu teuer verschriene Datenübertragung per Handy-Netz fast ein Schnäppchen. Nachdem T-Mobile und Vodafone die Preise für ihre Prepaid-Angebot gesenkt haben, ist mobile Datenübertragung auch für Gelegenheitsnutzer bezahlbar geworden. Prepaid-Kunden zahlen etwa mit der "Xtra web’n’walk DayFlat" bei T-Mobile für einen Tag unbegrenztes Surfen 7,95 Euro. Nachdem T-Mobile mit diesem Tarif Mitte Januar vorpreschte, wollte sich auch Vodafone nicht lumpen lassen und senkte seine Tarife für den Datenservice "Websession". Wie beim T-Mobile-Angebot braucht auch hier der Kunde keinen längerfristigen Vertrag mit monatlichen finanziellen Verpflichtungen abzuschließen. Wer per Websession online geht, zahlt für eine halbe Stunde 1,95 Euro. 24 Stunden Online-Zeit gibt es bis zum 30. April noch zu einem ermäßigten Tarif von 4,95 Euro. Wer nur sehr wenige Daten, etwa kurze E-Mails, überträgt, sollte zudem einen der zahlreichen Prepaid-Tarife in Betracht ziehen, die nach Datenvolumen abrechnen. So berechnet etwa die O2-Billigmarke Fonic für ein MB Daten 0,24 Euro. Allerdings erscheint in Zeiten von mobilem HSPA-Breitband, in den Ballungsgebieten versprechen die großen Netzbetreiber bereits 7,2 Mbit/s, die Abrechnungsart nicht mehr zeitgerecht. Denn gerade die schnellen Mobilfunknetze eignen sich zum mobilen Multimedia-Konsum mit entsprechendem Datenvolumen. (hi)