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Alarm in "Farmville"

Zynga-Spiele verlieren ihren Reiz

25.04.2013
Dem Spiele-Entwickler Zynga laufen die Fans davon.

Während vor einem Jahr noch 292 Millionen Nutzer im Monat ihren Spaß hatten bei "Farmville", "Cityville" oder anderen Titeln, waren es im ersten Quartal 253 Millionen. Damit fehlten auch Käufer für die virtuellen Güter, mit denen Zynga hauptsächlich sein Geld macht, wie etwa ein Traktor oder Saatgut bei der Bauernhof-Simulation.

Entsprechend schrumpfte der Umsatz um 18 Prozent auf 264 Millionen Dollar (203 Millionen Euro), wie Zynga am Mittwoch mitteilte. Im laufenden zweiten Quartal wird sich dieser Abwärtstrend nach Einschätzung des Managements um Gründer und Firmenchef Mark Pincus sogar noch verschlimmern. Das war den Anlegern nicht geheuer. Die Aktie fiel nachbörslich um neun Prozent.

"2013 bleibt ein Jahr des Übergangs", erklärte Pincus am Firmensitz in San Francisco. Er will die Abhängigkeit von den schwächelnden Simulationsspielen verringern, die ihre Fans vor allem auf Facebook finden. In der Hoffnung auf neue Einnahmequellen stößt Zynga verstärkt ins Glücksspiel vor.

Eine weitere Herausforderung ist, dass viele Spieler lieber zum Smartphone greifen statt sich vor den PC zu setzen. Es ist aber schwieriger, mit Handyspielen Geld zu machen. Und Zynga ist auf den mobilen Geräten auch nicht so stark: Die Games werden vor allem am PC gespielt und der Zukauf des Bilderratespiels "Draw Something" vor einem Jahr erwies sich als teure Fehlinvestition. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf mit "Draw Something 2".

Dank eines harten Sparkurses kam Zynga zu Jahresbeginn immerhin aus den roten Zahlen heraus und verdiente unterm Strich vier Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 85 Millionen Dollar aufgelaufen. Seitdem strich Konzernchef Pincus zahlreiche Stellen und senkte damit vor allem die Ausgaben für die Entwicklung neuer Spiele und fürs Marketing. (dpa/tc)