Angst vor Nokias Dominanz

Zweifel an Symbians Neutralität

19.03.2004
MÜNCHEN (CW) - Nach Psions Verkauf seiner Symbian-Aktien an Nokia ist Unruhe im Joint Venture entstanden. Gesellschafter wie Ericsson, Siemens oder Samsung befürchten, dass Nokia künftig die Weiterentwicklung von Symbians Handy-Betriebssystemen dominiert.

Rund 31 Prozent hielt Psion bislang an Symbian, einem der wichtigsten Anbieter von Handy-Betriebssystemen. Diese Beteiligung verkauft das Unternehmen an Nokia. Die Finnen können damit ihren Anteil an Symbian auf über 63 Prozent aufstocken.

Diese Dominanz stößt bei den anderen Partnern der Symbian-Allianz auf Misstrauen. Neben Nokia sind noch Ericsson (17,5 Prozent), Sony Ericsson (1,5 Prozent), Panasonic (7,9 Prozent), Samsung (fünf Prozent) sowie Siemens (4,8 Prozent) an dem Softwarehersteller beteiligt. Die Partner befürchten nun, dass Großaktionär Nokia planen könnte, die offene Symbian-Plattform in eine geschlossene Architektur zu überführen. So forderte erst jüngst Katsumi Ihara, President von Sony Ericsson: "Das Betriebssystem Symbian muss für jeden offen bleiben, es sollte nicht das Eigentum eines einzigen Herstellers sein."

Die Angst der Handy-Hersteller vor der Nokia-Dominanz ist verständlich: Rund 90 Prozent aller Smartphones nutzen ein Betriebssystem auf Symbian-Basis. Damit war das Unternehmen bis zum Einstieg von Microsoft in diesem Marktsegment quasi Monopolist. (hi)