Analysten rudern zurück

Zweifel am Erfolg des Amazon Kindle Fire

04.10.2011
Letzte Woche hat Amazon mit einem großen Knall sein eigenen Android-Tablet Fire vorgestellt. Inzwischen melden sich immer mehr Analysten zu Wort, die am großen Erfolg des Amazon-Tablets zweifeln.

Zumindest kurzfristig werde das Kindle Fire keine Gefahr für das iPad 2 sein, prognostizieren viele Marktexperten - wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen. Sarah Rotmann vom Marktforschungsunternehmen Forrester Research hält die Verkaufszeit zum Weihnachtsgeschäft für viel zu kurz. Traditionell werden gerade im vierten Quartal die meisten Geräte verkauft, allerdings soll das Kindle Fire erst Mitte November auf den Markt kommen. Damit bleibt Amazon nur wenig mehr als ein Monat Zeit, um geschätzte drei Millionen Geräte zu verkaufen.

Gene Munster von der Investment-Bank Piper Jaffray glaubt sogar nur an 2,5 Millionen Tablets, die Amazon in diesem Jahr an den Mann bringen kann. Zwar sei theoretisch durchaus der Verkauf von sogar vier Millionen Geräten möglich, allerdings werde diese Zahl durch Lieferprobleme in der Produktionskette limitiert. Das Unternehmen iSuppli schätzt hingegen, dass Amazon mit dem Verkauf von vier bis fünf Millionen Tablets rechnet – das sei nämlich die Zahl an Displays, die der Online-Händler bestellt habe.

Gleichzeitig liefert das Markforschungsunternehmen iSuppli auch eine interessante Zahl: Die Hardware eines Fire-Tablets kostet nach Angaben des Unternehmens genau 209,63 Dollar, der größte Einzelposten entfällt dabei mit 87 Dollar auf das Display.

Wenn diese Zahlen stimmen, macht Amazon mit jedem verkauften Gerät etwas mehr als 10 US-Dollar Minus, schließlich beläuft sich der Verkaufspreis auf 199 Dollar. Gene Muster vermutet sogar, das Amazon bei jedem Tablet etwa 50 Dollar draufzahlt. Gewinn soll Amazon dann später ausschließlich mit dem Verkauf von Content machen.

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