Geschäftsergebnisse von SAP und Software AG

Zwei Softwareriesen liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen

20.03.1992

MÜNCHEN (gfh) - Wie schon im Vorjahr sieht sich die Software AG, Darmstadt, gezwungen, mit der vorgezogenen Bekanntgabe von Bilanzzahlen auf Krisengerüchte zu reagieren. Damit möchte das Unternehmen belegen, daß es nach wie vor - wenn auch knapp - die Hitliste der deutschen Software-Anbieter anführt.

Die Darmstädter Softwareschmiede meldet für das Geschäftsjahr 1991 einen Umsatz von 712 Millionen Mark. Dichtauf folgt die SAP AG, Walldorf, die im selben Zeitraum 707,1 Millionen Mark erwirtschaftete. Angesichts der Differenz von knapp 5 Millionen Mark zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Unternehmen ab.

Etwas anders stellt sich der Vergleich bei den Gewinnen dar. Die SAP konnte den Jahresüberschuß um rund 50 Prozent auf 123,3 Millionen Mark steigern, während bei der SAG das operative Ergebnis lediglich um knapp 17 Prozent von 18 Millionen auf 21 Millionen Mark anwuchs.

Beide Unternehmen bemühen sich derzeit, von ihren proprietären Mainframe-Plattformen auf offene Systeme unter dem Unix-Betriebssystem umzusteigen. Heißt das Zauberwort bei SAP "R/3", so setzen die Darmstädter auf die Client-Server-Produktreihe "Entire Function Server". Während die Software AG auf diesem Gebiet mit 30 Kunden bereits Erfolge vermelden kann, beginnen die Walldorfer erst Mitte dieses Jahres mit der Vermarktung der ersten Unix-Module ihrer Standafdsoftware.