Es gibt ein Leben nach der IT

Zwei Nokianer steigen aus

27.10.2013
Von Andrea König

Gebrauchtwagen statt Firmenwagen

Ebenso wie die beiden Ex-Nokianer selbst musste sich auch ihr Umfeld erst einmal an die Wandlung vom gut verdienenden Manager zum Unternehmer gewöhnen. "Mein Umfeld saß weitestgehend mit offenem Mund da, als ich ihnen von meinen beruflichen Plänen erzählt habe. Doch es gab auch ein hohes Maß an Respekt für den Mut für diesen Schritt", erzählt Kiwitt. Jordan berichtet, dass sein Umfeld auf seinen Neuanfang mit völligem Unverständnis reagiert hat. Überrascht habe ihn das nicht: "Schließlich war ich 20 Jahre lang derjenige, der nüchtern Fakten analysiert und bei seinem Job im Konzern eine entsprechende Versorgung genossen hat. Da verwundert es dann natürlich, wenn der plötzlich anstatt seines Firmenwagens einen alten Gebrauchtwagen fährt und den Wechsel in die Pflege verkündet", so Jordan. Die Uhren zurückdrehen möchte er keinesfalls: "Auch wenn ich noch lange nicht am Ende bin: Die Schritte, die ich bisher gegangen bin, würde ich alle noch mal gehen."

Franchise

Als Quereinsteiger von der IT in die Pflege - den Managern Ralf Kiwitt und Marcus Jordan gefiel es, bei ihrem Karrierewechsel auf ein Franchise-Unternehmen zu setzen. Man arbeitet abgefedert, unter geleiteten Rahmenbedingungen und ist doch sein eigener Chef. Ihre Wahl fiel auf Home Instead, ein 1994 in den USA gegründeter Seniorenservice, der mittlerweile knapp 1.000 Franchise-Partner in 17 Ländern weltweit hat. Ziel der stundenweisen Betreuungsleistungen ist es, dass Senioren möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden leben können und pflegende Angehörige entlastet werden. (kf)