Erneute Rückschläge

Zwei IT-Projekte wollen einfach nicht gelingen

16.05.2011
Von Johannes Klostermeier
Der digitale Bündelfunk für die Polizei und die Verteilung von Studenten auf ihre Wunsch-Hochschulen kommen auch nach Jahren immer noch nicht voran.

Es ist wie verhext. Am 17. November gab es dieses schöne Bild mit dem damaligen Innenminister Thomas de Maizière in Lüneburg. Verkündet wurde: „Seit gestern sind über 9.000 Quadratkilometer der Region Lüneburg mit dem Digitalfunk BOS versorgt: der Teilnetzabschnitt wurde am 17. November 2010 in den erweiterten Probebetrieb übernommen.“ Auf dem dazugehörigen Foto sah man den Bundesinnenminister am digitalen Funkgerät.

Ex-Innenminster Thomas de Maizière telefonierte schon mit dem digitalen Funkgerät.
Ex-Innenminster Thomas de Maizière telefonierte schon mit dem digitalen Funkgerät.
Foto: BMI

Doch jetzt ist die bundesweite Ausbreitung des Digitalfunks für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), das für Großveranstaltungen und für tägliche Routineeinsätze dringend gebraucht wird, mal wieder ins Stocken geraten. Seit über 20 Jahren wird am Kommunikationssystem schon diskutiert und gewerkelt, zuletzt sollte es zur Fußball-WM 2006 in Deutschland so weit sein.

Geklappt hat es bis heute nicht flächendeckend. Zuständig für die Einführung ist die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS). Jetzt gibt es laut Presseberichten einen neuen Rückschlag in Bayern und Hamburg. Das „Hamburger Abendblatt“ meldet, dass Mitte April die drei Polizeireviere im Süden Hamburgs Harburg, Neugraben und Wilhelmsburg digital funken sollten. Das hatte zumindest die Innenbehörde stolz gemeldet.

Doch nachdem diese Wachen sowie die drei Kommissariate der Wasserschutzpolizei auf die neue Technik umgeschaltet worden waren, war es auch schon wieder vorbei. Überschrift des Artikels: „Neuer Digitalfunk der Polizei ist wegen Panne wieder abgeschaltet.“