Qualcomm-Studie zeigt Wissenslücken beim Auto der Zukunft

Zwei Drittel der Deutschen kennen Connected Cars nicht

20.10.2016
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Die Meinung von Alt und Jung

Infotainment steht im Connected Car vor allem für Jüngere im Vordergrund.
Infotainment steht im Connected Car vor allem für Jüngere im Vordergrund.
Foto: Mercedes-Benz

Wider Erwarten zeigen sich bei den verschiedenen Altersgruppen nur geringe Diskrepanzen - ein Alt gegen Jung bleibt also aus. So gaben 36 Prozent der 18 bis 34-jährigen an, zu wissen, was ein Connected Car ist, bei den 35 bis 54-jährigen 35,3 Prozent und bei den älteren Autofahrern immerhin noch rund 23,4 Prozent. "Allen Altersgruppen erscheinen die Navigationsmöglichkeiten des Connected Cars am wichtigsten, Social-Media-Dienste gelten hingegen generationsübergreifend als unwichtigstes Feature", erklärt Schweighofer.

Allerdings gibt es auch einige Bereiche, in denen sich bei den verschiedenen Altersgruppen Unterschiede zeigen. Besonders das Entertainment-Angebot wird unterschiedlich genutzt: 45,6 Prozent der 18-36-jährigen hören während der Fahrt oft CDs, bei der Gruppe der über 55-jährigen liegt die Zahl hingegen nur bei 33,5 Prozent. 36 Prozent der jungen Altersgruppe streamen außerdem Musik über das Smartphone, während nur 5,2 Prozent der älteren Autofahrer dies tun.

Skepsis gegenüber autonomen Auto

Die Deutschen haben wenig vertrauen ins autonome Fahren. Lediglich ein Drittel würde das Lenkrad loslassen.
Die Deutschen haben wenig vertrauen ins autonome Fahren. Lediglich ein Drittel würde das Lenkrad loslassen.
Foto: Mercedes Benz

Im Rahmen der Studie wurden die deutschen Autofahrer auch zu autonomen Fahrzeugen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Deutschen noch nicht bereit sind, das Steuer aus der Hand zu legen. 67,2 Prozent gaben an, auch bei selbstfahrenden Autos immer oder häufig die Hände am Steuer lassen zu wollen. Lediglich drei Prozent würden das Steuer komplett aus der Hand geben. Auch ablenken möchten sich die deutschen Autofahrer ungern und würden nie oder selten lesen (53,5 Prozent), online shoppen (65,3 Prozent), E-Mails schreiben (40 Prozent), Filme ansehen (56,8 Prozent) oder schlafen (67,6 Prozent).

"Das Konzept selbstfahrender Fahrzeuge ist zwar keine ferne Zukunftsvision mehr, aber noch fehlt den Konsumenten der praktische Bezug", kommentiert Schweighofer die Ergebnisse. Allerdings scheint dies auch für andere Fortbewegungsmittel zu gelten. Mit einem selbstfliegenden Flugzeug würden nur 19,3 Prozent fliegen wollen, ein selbstfahrendes Schiff möchten nur 18,7 Prozent betreten. Und 36 Prozent gaben sogar an, gar kein selbstfahrendes Fortbewegungsmittel nutzen zu wollen.