ZVEI fordert mehr Wirtschaftsrelevanz in der Forschung

10.04.2006
Von Dorothea Friedrich
Die Bundesregierung soll mit ihrer Offensive für Innovation und Wachstum die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft fördern.

Das fordert der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) in seinem neuen Positionspapier zur deutschen Forschungspolitik. Die für das Programm vorgesehenen sechs Milliarden Euro würden zusätzliche Mittel der Wirtschaft freisetzen, wenn sie Exzellenz und Innovationsrelevanz der deutschen Forschung stärkten, Kooperationsbereitschaft förderten und den Wettbewerb anregten, heißt es in dem Papier.

"Unser wichtigstes Anliegen in der Forschungspolitik ist die Förderung der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, um schneller gemeinsame Zukunftsthemen zu definieren und erfolgreich in Wachstum und Wohlstand umzusetzen", sagte ZVEI-Geschäftsführer Horst Gerlach. "Die Hebel dafür sehen wir vor allem in einer Verdoppelung der technologischen Projektförderung und in der Einführung der Forschungsprämie." Die indirekte Forschungsförderung solle auf die Unterstützung von Netzwerken und Innovationsclustern konzentriert werden.

Eine international wettbewerbsfähige Forschung sei zwar eine Voraussetzung für den Innovationserfolg, doch allein nicht ausseichend: "Eine umfassende High-Tech-Strategie muss zur Schaffung von Märkten für innovative Güter und Dienstleistungen beitragen, die den Unternehmen tatsächlich Anreize für Investitionen und die Anwendung neuer Technologien bieten. High-Tech-Infrastrukturen der Energieversorgung, der Verkehrs-Telematik, oder die Schaffung moderner Sicherheitsinfrastrukturen sind nur einige der von der Politik unmittelbar zu beeinflussenden Leitmärkte, die entscheidende Impulse für das Engagement der Unternehmen in Forschung und Innovation liefern könnten", sagte Gerlach.