Private Financiers für europäische Forschungsvorhaben gesucht:

Zuwenig Geld für Eureka-Projekte

24.07.1987

BERLIN (CW) - Zusätzliche private Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen, ist die Aufgabe der im September stattfindenden 5. Eureka-Ministerkonferenz in Madrid. Nach Darstellung des Bundesforschungsministeriums (BMFT) interessiert sich eine Gruppe der internationalen Bankenvereinigung Abecor, der unter anderen die Dresdner Bank AG angehört, für die Beteiligung an Forschungsprojekten.

Weitere Interessenten sind die europäische Vereinigung der Venture-Capital-Gesellschaften und die Europäische Investitionsbank. Aus Sicht der Kreditwirtschaft kommt eine Finanzierung jedoch erst in der Endphase in Betracht, wenn sich eine gewisse Marktfähigkeit der Forschungsprojekte und ein Cash-Flow abzeichnen. Vom BMFT wird die Summe für die Projekte, die zwischen drei und acht Jahren laufen, insgesamt auf rund acht Milliarden Mark veranschlagt.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) stellte fest, daß die Aufwendungen von Bundesregierung und Industrie für Forschung und Entwicklung hinter denen der USA und Japan zurückliegen. Während die Investitionen in Japan im Jahre 1987 gegenüber 1980 schätzungsweise um 65 Prozent und in den USA um 31 Prozent gestiegen sind, beträgt der Zuwachs in der Bundesrepublik lediglich 25 Prozent. Nach Meinung des DIW gebe die Diskrepanz Anlaß zu der Besorgnis, daß die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft mittelfristig beeinträchtigt werden könnte.