Zuviel Wirbel um den Datenschutz

09.12.1977

"Über Datenschutz und Datensicherung und das BDSG im Besonderen wurde in letzter Zeit in der Fachpresse viel zuviel Wirbel gemacht", beklagte sich kürzlich ein Datenschutzbeauftragter im Gespräch mit der Computerwoche. "Ich kann das Wort ,Datenschutz' schon nicht mehr hören." Unbestritten sei zwar, daß die Umstellung zum ersten Januar 1978 eine Reihe von Ausbildungsproblemen mit sich bringe, "was uns jedoch die einschlägigen Seminar-Unternehmer alles einreden wollen, geht auf keine Kuhhaut". Unser Mann empfiehlt, ruhig Blut zu bewahren: Wer schon bisher auf eine gute Dateiorganisation geachtet hat, braucht die Auflagen des BDSG in bezug auf ,Löschen' und ,Sperren' nicht zu fürchten." Sorgen bereite indes ein ganz anderer Punkt: Den EDV-Leiter zum Datenschutzbeauftragten zu ernennen, hieße - so der BDSG-Neo-Profi - "den Bock zum Gärtner machen". Schließlich solle doch Kontrolle durch eine neutrale Stelle eingeführt werden. Es komme jetzt also darauf an, Leuten mit dem Know-how der juristischen und revisionstechnischen Seite des Gesetzes die erforderlichen EDV-Kenntnisse zu vermitteln: "Dieser Aspekt wurde bisher bei allen Schulungs-Überlegungen vernachlässigt." de