Fusions- und Restrukturierungskosten

Zusammenschluß mit Hell drückt Ergebnis von Linotype

26.04.1991

ESCHBORN (CW) - Der im Herbst letzten Jahres erfolgte Zusammenschluß mit der Dr. Ing. Rudolf Hell GmbH, Kiel, hat das Ergebnis des Linotype-Konzerns, Eschborn, belastet.

Fusionskosten und Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen ließen den Jahresüberschuß von 64,4 Millionen Mark im Vorjahr auf 37,5 Millionen Mark schrumpfen.

Beim Umsatz hingegen profitierte der Linotype-Konzern schon im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Hinzukommen der Ex-Siemens/SNI-Tochter zum 1. Oktober 1990. Die Eschborner nahmen 806,5 Millionen Mark ein, was einem Plus von 17,6 Prozent entspricht. Dabei führten die innerdeutschen Entwicklungen zu einem Anstieg des inländischen Geschäftes um 28 Prozent.

Im Ausland hingegen kam es zu Umsatzrückgängen. Besonders in Großbritannien, Osteuropa und im Nahen Osten lagen die Einnahmen aufgrund konjunktureller oder politischer Probleme unter dem Vorjahresnivean. Boden gut machen konnte Linotype dafür in Japan, wo die Einnahmen um 140 Prozent stiegen.

Wie der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Kummer erklärte, sei 1991 das Jahr der Reorganisation für das Unternehmen, das auf der Mitte Mai in Frankfurt stattfindenden Hauptversammlung in Linotype-Hell AG umfirmiert werden soll. Deshalb könnten Umsatz und Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr wohl kaum gesteigert werden.

Es gelte jetzt, die mittlerweile herausgearbeiteten Synergie-Effekte konsequent zu nutzen. Schon im Sommer soll ein erstes von Linotype und Hell gemeinsam entwickeltes Produkt vorgestellt werden.

Auf der bevorstehenden Hauptversammlung soll zudem eine Dividende pro Aktie von 13 Mark vorgeschlagen werden. Im Vorjahr waren noch 15 Mark ausgeschüttet worden.

Die per 1. Oktober 1990 ausgegebenen neuen Aktien sind zu einem Viertel beziehungsweise zu 3,25 Mark gewinnberechtigt.