Zusammenschluss aus dem Jahr 1992 traegt Fruechte Cray Research zeigt Server mit maximal 64 Sparc-CPUs

26.11.1993

MUENCHEN (CW) - "CS-6400" nennt Cray Research eine neue Supercomputer-Baureihe, die auf dem Supersparc-Prozessor von Sun Microsystems basiert. Sun wird die CS-6400-Systeme auch in das eigene Angebot aufnehmen, nicht als Alternative zum Sparccenter 2000, sondern als Ergaenzung, wenn mehr Rechenleistung gefragt ist.

Die CS-6400-Systeme lassen sich mit vier bis 64 CPUs (Taktfrequenz 60 Megahertz) ausstatten und verfuegen ueber 256 MB bis 16 GB Arbeitsspeicher und eine Festplattenkapazitaet von 2 TB als Maximum. Bei den Prozessoren will Cray immer auf dem aktuellen Stand der Technik bleiben: Sobald Sun die Entwicklungsarbeiten abgeschlossen hat, wird Cray den Supersparc-II-Prozessor als Grundlage fuer die CS-6400-Systeme heranziehen. Das heisst aber nicht, dass bereits im naechsten Jahr ein kompletter Modellwechsel faellig wird; beide Prozessoren koennen gleichzeitig in einem Rechner genutzt werden.

Die Zusammenarbeit mit Sun geht sogar so weit, dass Cray sich die Verwendung der Ultrasparc-CPU offenhaelt, die eventuell in massiv- parallelen Rechnern (mit mehr als 1000 CPUs) den bisher verwendeten Alpha-Chip abloesen wird.

Wie der Brancheninformationsdienst "Unigram.X" weiter berichtet, will Cray am Downsizing-Geschaeft mitverdienen, vor allem wenn "kommerzielle oder technische Rechenzentren sich aus Kostengruenden vom Mainframe abwenden". Diesen Kunden empfiehlt man zum Beispiel die Netzsoftware von Brixton Systems Inc. Sie erlaubt, Superserver und IBM-Mainframe eintraechtig nebeneinander zu benutzen, so dass Anwender ein Unix-Programm auf einem IBM-Rechner laufen lassen koennen und umgekehrt.

Cray rechnet mit einer stattlichen Zahl von Neukunden, vor allem im Bereich der kommerziellen Anwendungen. Der Zuwachs soll aber nicht auf Kosten von Sun gehen: Sun will auch weiterhin Kunden bedienen, die Desktop und Mini-Server benoetigen (mit zwei bis 20 Prozessoren), waehrend Cray groessere Ansprueche befriedigt. Verkauft wird die Cray-CS-6400 ueber vier Kanaele: direkt von der Supercomputer-Abteilung von Cray in Portland, USA, durch Cray Research an die Stammkundschaft des Supercomputer-Herstellers, ueber Systemintegratoren und VARs und von Fall zu Fall auch durch Sun Microsystems.

Das Unternehmen gab bereits bekannt, dass die Sican GmbH, ein Konsortium deutscher Mikroelektronikfirmen, einen Rechner mit 48 Prozessoren gekauft hat, der Mitte naechsten Jahres geliefert wird.

Mit den ersten Auslieferungen rechnet man bei Cray noch im Dezember. Die Massenproduktion laeuft im ersten Quartal 1994 an. Die Preise rangieren zwischen 400 000 Dollar fuer einen CS-6400 mit vier Prozessoren und 2,5 Millionen Dollar fuer ein 64-Prozessor- Modell.