Zusätzlicher Druck

11.09.2001

Zudem macht sich die kanadische Firma Research in Motion (Rim) nach einem furiosen Markteintritt in Nordamerika daran, mit ihren „Blackberry“-Geräten auch den europäischen Markt zu erobern. Bei den kleinen Kisten handelt es sich vereinfacht gesagt um Zwei-Wege-Pager mit Tastatur, mit denen die Mitarbeiter in GPRS-Netzen ihre Firmen-E-Mails abrufen und beantworten können. Kalenderfunktionen sollen später folgen. Die Blackberries werden ab September vom Carrier BT Cellnet in Europa an Unternehmenskunden verkauft.

Sollte die Karte „Enterprise-Geschäft“ tatsächlich nicht stechen, hat die PDA-Branche seit geraumer Zeit aber noch einen anderen vermeintlichen Trumpf in der Hinterhand: den Handheld mit Handy-Funktionen, das Handy mit Datenfunktionen oder eine Mischung aus beidem – denn sicher könne man sich ohnehin noch nicht sein: „Alle warten auf dieses mythische Gerät“, erteilt Extended-CEO Simpson übersteigerten Hoffnungen eine Absage, nur „gesehen hat man noch nichts“. Laut Dataquest-Analyst Reuner ist mit ernsthaften Wireless-Modellen – also Geräten auf PDA-Basis mit integriertem Handy-Chip, keinen Smartphones wie von Nokia oder Ericsson – auch frühestens Mitte des nächsten Jahres zu rechnen.

Derweil knüpft Palm mit seinen Marketing-Methoden an Bewährtes aus dem Hause Compaq an. Die Texaner gestatteten sich den Luxus, allen Teilnehmern des Weltwirtschaftsgipfels in Davos einen Ipaq-PDA zu schenken. Wer sich nun rechtzeitig für das Europäische IT-Forum von IDC im September in Monaco anmeldet, wird mit einem kostenlosen Palm begrüßt. So kommt man in die Unternehmen – wenn auch nicht auf offiziellen Kanälen.